Dieses Spiel hat keinen Verlierer verdient | RL Nordost, 11. Spieltag, Babelsberg 03 vs. Berliner AK 07 – 0:0


Vorbericht Nulldrei TV Spielbericht und PK Ostsport.tv

Die zweiplatzierten Kiezkicker luden den Spitzenreiter, Berliner AK 07, zum Gipfeltreffen des elften Spieltages. Nach 90 intensiven Minuten trennten sich beide Teams mit einem leistungsgerechten 0:0.

 

Nach der Niederlage gegen den BFC hingen die Köpfe etwas, weil in Hohenschönhausen nicht mehr zu holen war. Motivation genug, um den Dämpfer zur richtigen Zeit in positive Energie umzuwandeln. Cheftrainer Markus Zschiesche konnte wieder auf Janne Sietan setzen, der wegen eines Nasenbeinbruchs mit Gesichts-Maske spielte. Ebenso durfte Tom Nattermann von Beginn an ran. Schmidt, Frahn und Steinborn nahmen zunächst auf der Bank Platz. Rotationsrochaden wie diese sind nur mit einem breiten und ausgewogenen Kader möglich, oder wie es Zschiesche trefflich beschrieb: „Alle Spieler sind Geheimwaffen“.

Nulldrei versuchte mit dem Anpfiff, spielerische Lösungen gegen das Berliner Abwehrbollwerk zu finden, was nicht gerade leicht war, denn die Kiezkicker mussten erst größtenteils eine Fünferkette knacken. Paul Wegener setzte einen ersten Warnschuss ab, der jedoch geblockt wurde (3.). Der BAK brauchte gute 20 Minuten, um am Babelsberger Park anzukommen und hatte Glück, dass Rudolf Ndualus Kopfball aus kürzester Distanz durch den Fuß des Berliner Schlussmannes vereitelt werden konnte. Nur durch Zufall landete dessen Abpraller nicht im eigenen Tor (12.). Nach einer guten Viertelstunde zeigte der Tabellenerste eine seiner Qualitäten für den Erfolg. Michael Seaton startete im richtigen Moment und sprintete auf Luis Klatte zu, der weit vor dem Tor die Ruhe bewahren konnte. Auch die Kiezkicker haben temporeiche Spieler in ihren Reihen. Ndualu bahnte sich einen schönen Laufweg durchs Mittelfeld, welcher jedoch von einer beherzten Grätsche durchquert wurde. Der Athletik Klub war aus dem Spiel heraus nicht ganz so dominierend, wie sonst in der Saison. Dafür brachten sie eine besondere Würze in ihre Ecken, die sich fast ausnahmslos scharf aufs Tor drehten. Einmal rettete sogar der Pfosten. Die potenzielle Führung vor der Pause schlenzte David Danko knapp am Tor vorbei (44.).

Die Elf aus Berlin-Moabit erwischte den besseren Start aus der Kabine. Dem guten Stellungsspiel von Luis Klatte war es zu verdanken, dass daraus nicht mehr wurde (51. und 52.). Eine Minute später rettete erneut das Torgehäuse, zum zweiten Mal an diesem Abend. Der Schuss von BAK’s Nummer 7, Joel Richter, ging vom Rücken unserer blauweißbunten Nummer 7, Daoud Iraqi, an die Latte. Generell war es kein Abend der vielen Torchancen, aber der der hochkarätigeren Sorte, wie die von Michael Seaton, der einen strammen Schuss auspackte (67.).  Diese Ausgeglichenheit ließ auch vermuten, dass dieses Spiel entweder durch eine Einzelleistung oder einen Fehler entschieden werden würde. Gut zehn Minuten vor Schluss versuchten die Nulldreier noch einmal an dem Ergebnis zu rütteln. Viele Gelegenheiten ergaben sich aber nicht, woran auch die eingewechselten Routiniers, Frahn und Steinborn, nichts ändern konnten. Bei einem Konter der Gäste hätte so ein eben angesprochener Fehler fast noch weh getan, denn Klatte verschätzte sich beim Verlassen des Sechszehners und konnte Jamal Rogero nur noch dabei zu sehen, wie er alleine auf das Babelsberger Tor zulief. In aller letzter Not klärte Marcel Rausch in bester Manier eines Liberos vor dem unbesetzten Kasten (87.). Als die Partie in den letzten Atemzügen war, schlug die Stunde von Rico Gladrow, der wie in Greifswald zum Matchwinner hätte werden können. Allerdings ging sein Freistoß in der 90. Minute knapp links vorbei.

Die 3.333 Fans haben ein durchweg spannendes Spiel gesehen, das über den gesamten Spielverlauf in beide Richtungen hätte ausschlagen können. Im Konjunktiv gewinnt man allerdings keine Spiele. Diese Partie hatte keinen Sieger verdient, noch weniger einen Verlierer. So nehmen beide Mannschaften jeweils einen verdienten Punkt mit. Wie Markus Zschiesche auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte, „dieses Spitzenspiel haben sich die Jungs verdient“. Nächsten Sonntag wartet in Halberstadt wieder ein komplett anderer Gegner. Bis dahin kann die Equipe stolz darauf sein, diesen Härtetest bestanden zu haben.

Aufstellung Nulldrei: Klatte, Hoffmann, Wegener, Iraqi, Nattermann (65. Frahn), Danko (89. Schmidt), Rausch, Sietan, Ndualu (65. Steinborn), Cakmak (89. Ibraimo), Gladrow

Schiedsrichter: Michael Wilske
Assistenten: Lars Albert, Marko Wartmann

Zuschauer: 3.333