Niemals vergessen!


Wie in jedem Jahr nehmen wir den 9. November, den Tag der Pogrome an den Jüdinnen und Juden in Deutschland vor nunmehr 85 Jahren, zum Anlass, an den Beginn der Verfolgung und systematischen Vernichtung von mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden durch die Vernichtungsindustrie der Nationalsozialisten zu erinnern.

Bisher wurde der Antisemitismus in Deutschland von uns, die wir nicht jüdischen Glaubens sind, als diffus wahrgenommen, ein Spruch hier, dumme Bemerkungen dort, doch in diesem Jahr ist vieles anders. Heute ist der Antisemitismus wieder sicht- und greifbar. Brandanschläge auf Synagogen, Davidsterne als Kennzeichnung an Haustüren oder antisemitische Parolen bedrohen auch heute wieder unsere jüdischen Mitbürger direkt. Das beängstigt nicht nur unsere jüdischen Mitbürger, sondern auch uns in höchstem Maße.

Vor 85 Jahren begann mit der Pogromnacht auch eine Entsolidarisierung weiter Teile der Bevölkerung von den jüdischen Nachbarn, Freunden, den Händlern um die Ecke, Ärzten und Künstlern. Dies war eine der Grundvoraussetzungen für die Nationalsozialisten, die Jüdinnen und Juden zu entmenschlichen und später in Konzentrationslagern millionenfach zu töten.
Antisemitismus ist ein schleichendes Gift, das eine Gefahr für unsere demokratische Gesellschaft darstellt.
Zitat aus dem Talmud:

„Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Taten. …“
Es ist unser Auftrag, aus der Geschichte zu lernen und jetzt solidarisch zu handeln.