VorberichtNulldrei TV Spielbericht und PKostsport.tv
Ein guter Beginn und eine frühe Führung reichten nicht, um nach vier sieglosen Partien endlich wieder zu gewinnen. Stattdessen gelang es den Greifswaldern, das Spiel auf 1:2 zu drehen und an den Filmstädtern vorbeizuziehen.
Es schien so, als hätte Markus Zschiesche die zwei-wöchige Pause genutzt, um an einem gleichermaßen zielstrebigen und gewinnbringenden Spielaufbau zu arbeiten. Aufgrund der guten Ansätze im letzten Spiel, vertraute das Trainerteam auch gegen Greifswald nahezu der selben Startelf. Die Devise, Spielpraxis und Selbstvertrauen, ging heute in den ersten Minuten auf. Daniel Frahn setzte den ersten Kopfball nur etwas zu hoch an (2,). Rudolf Ndualu bewies hingegen den richtigen Torriecher, stahl sich im passenden Moment davon und schob mühelos zur frühen Führung ein (10. Minute, 1:0). Dem ging ein schnelles Umschaltspiel über Gladrow und Steinborn voraus. Auf der anderen Seite setzte Luis Klatte mit einer guten Parade ebenso wichtige Akzente (14.). Insbesondere durch die Geschwindigkeitsvorteile auf dem Flügel von Rudolf Ndualu hatten die Gäste gut zu tun. In der ersten Hälfte hätte Nulldrei mindestens mit zwei Toren führen müssen. Die Großchance von Matthias Steinborn ist ein Beleg dafür, dass die Selbstverständlichkeit fehlt (36.). Wenn du das Tor nicht triffst, fängst du dir eben hinten eines. Diese Fußballweisheit bewahrheitete sich in der 42. Minute: Fabio Schneider glich vor dem Seitenwechsel aus, 1:1.
Die zweite Hälfte begann zurückhaltend, wenig Chancen. Der Ausgleich kam etwas unverhofft und wirkte wie Sand im Getriebe, in Anbetracht der Tabellenkonstellation sogar wie Treibsand. Das Zepter, das die Equipe in der Anfangsphase noch in der Hand hielt, war schon komplett darin versunken. Um dort herauszukommen, sind beharrliche, aber kontrollierte, Schritte die beste Idee, um sich zu befreien. Greifswald war nun in der besseren Position, hatte aber Glück, dass der Schiedsrichter das Ziehen an Daniel Frahn nicht für elfmeter-würdig befunden hat (63.). In der 70. Minute setzte Tahsin Cakmak einen Schuss ab. Torchancen für Nulldrei sorgten jedoch für nicht annährend so viel Aufregung. Der Greifswalder FC hatte stets die passende Antwort parat und erstickte jede Hoffnung im Keim. Ein Sonntagsschuss von Anthony Syhre segelte dann genau ins Eck (72, Minute, 1:2). Trotz oder vielleicht wegen des ausgeschöpften Wechselkontingents, kehrte keine richtige Ordnung bei den Kiezkickern mehr ein. Die unermüdlich fortlaufende Uhr auf der Anzeigetafel verstärkte diesen Effekt zusätzlich. Dass es am Schluss noch mindestens eine diskutable Elfmeterszene gab, darf nicht mehr als eine Randnotiz sein, wenn es darum geht, warum die Kiezkicker wieder ohne Punkt dastehen.
Dreißig gute Minuten sind zum jetzigen Zeitpunkt der Saison einfach zu wenig. Der Greifswalder FC lässt Nulldrei hinter sich und zeigt, wie die Vorzeichen für die restliche Saison stehen. Auch wenn es den Filmstädtern gelang, offensichtliche Fehler abzustellen, fehlt der Mut, was am Ende über drei, vier Plätze entscheiden könnte. Viel Zeit, um Dinge zu aufzuarbeiten, haben die Kiezkicker nicht, da am Dienstag das erste von zwei Nachholpartien in Berlin ansteht. Nun heißt es, alles geben, damit die Berlinale nicht zum Finale wird.
Aufstellung Nulldrei: Klatte, Bürger, Wilton, Wegener (88. Reimann), Frahn (67. Nattermann), Rausch, Sietan, Steinborn (67. Iraqi,), Ndualu (75. Gencel), Cakmak (75. Gencel), Gladrow
Besondere Ereignisse: 1:0 Ndualu (10.), 1:1 Schneider (42.), 1:2 Syhre (72.)
Schiedsrichter: Christoph Beblik
Assistenten: Pascal Wien, Philipp Vierock
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