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Nach einem intensiven und stellenweise hitzigen Spiel gab es für Chemie Leipzig und Babelsberg 03 jeweils einen Punkt für ein leistungsgerechtes 1:1, das jedoch auf und neben dem Platz sehr emotional geführt wurde.
In der Hinrunde setzte sich die Equipe mit einem Traumeinstand gegen Chemie Leipzig mit 4:2 durch und legte einen beachtlichen Start hin. Ein gutes halbes Jahr später standen die Vorzeichen etwas anders, denn die Kräfteverhältnisse näherten sich an. Deshalb war auch klar, dass die Kiezkicker zwar zuversichtlich, aber auch mit dem nötigen Respekt nach Leipzig reisten.
Die Chemiker zeigten gleich zu Beginn, warum sie seit sechs Spielen ungeschlagen sind. Mit der grandiosen Kulisse des Alfred-Kunze-Sportparks ist es für jeden Gegner schwer, hier zu bestehen. Auf dem Platz trat die BSG ebenfalls geschlossen und entschlossen auf. Mit ihrem ersten Torschuss gingen sie in Führung, die aus einer zugegebenermaßen schönen Kombination entstand. Die präzise flache Flanke von Dennis Mast kam genau bei Timo Mauer an, der einschob, bevor Janne Sietan an den Ball kommen konnte (1:0, 14.). Chemie hatte zumindest die optische Feldüberlegenheit, die aber am Babelsberger Strafraum endete, da die Equipe hinten sicher stand. Im eigenen Spiel tat sich Nulldrei schwer, an der Sächsischen Fünferkette vorbeizukommen. Die meisten Vorstöße waren zu leicht auszurechnen, weshalb gerade ein individueller Patzer von Philipp Harant die größte blauweißbunte Chance eröffnete. Matthias Steinborn zog am stolpernden Innenverteidiger vorbei in Richtung Tor, wo Keeper Benjamin Bellot lange stehen blieb und sowohl diesen als auch den Nachschuss von Tino Schmidt exzellent hielt (27.). Klar sind diese Paraden deutlich hervorzuheben, dennoch muss man aus Babelsberger Sicht solche Möglichkeiten nutzen. So nah kam die Equipe dem Leutscher Tor nicht mehr. Schüsse von Steinborn und Rausch außerhalb des Sechszehners waren keine große Herausforderung (42.).
Wie schnell die Emotionen hochkochen können, zeigte eine von außen betrachtet harmlose Szene. Foulspiel in der Leipziger Hälfte, der Schiedsrichter wartete zunächst einen Vorteil ab, entschied sich aber dafür, die Szene doch zu unterbrechen, da Manasse Eshele nicht an den Ball kommen konnte. Doch dann wurde es unübersichtlich. Die Kiezkicker wollten den Ball schnell zum Ort des Geschehens befördern, Markus Zschiesche sah für Lamentieren gelb, ließ sich jedoch beim Versuch, seinen Unmut zu erklären, zu einem Rempler gegen den Schiedsrichter hinreißen und wurde daraufhin auf die Tribüne verwiesen. Durch diese rote Karte wird die Equipe mindestens ein Spiel auf ihren Cheftrainer verzichten müssen. Außerdem sahen Eshele und der von außen eingreifende Daniel Frahn im Nachgang die gelbe Karte. Frahn könnte nach seiner Verletzung wieder spielen, darf aber nicht, da dies seine fünfte Gelbe der Saison war.
Chemie Leipzig hatte in der zweiten Hälfte noch etwa 15 ordentliche Minuten im Tank. Sie spielten unter der Woche bereits gegen Erfurt, was den Spielern noch in den Knochen steckte. Die größte Leipziger Chance vereitelten erst Luis Klatte und dann Jake Wilton (59.). Co-Trainer Ronny Ermel brachte Cakmak für Gencel, dessen Einwechslung sich auch gleich bezahlt machte. Er bereitete mit seinem Zuspiel auf Steinborn den Ausgleich vor (1:1, 71.). Danach passierte nicht mehr viel. Nulldrei hätte dieses Tor schon in der ersten Halbzeit machen können. Dadurch, dass es erst circa 20 Minuten vor Ende gelang, gingen die Kiezkicker nicht mehr ins volle Risiko. Manchmal muss es eben ein Punkt sein.
Aufstellung Nulldrei: Klatte, Wilton, Gencel (55. Cakmak), Schmidt (64. Frahn), N’gatie (64. Iraqi), Kastrati, Danko (90. Hoffmann), Rausch, Sietan, Steinborn, Gladrow
Besondere Ereignisse: 1:0 Timo Mauer (14.), 1:1 Matthias Steinborn (71.), Rot Markus Zschiesche (44.)
Schiedsrichter: Daniel Bartnitzki
Assistenten: Matthias Lämmchen, Chris Rauschenberg
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