Jena mit eiskaltem Tor zum Last-Minute-Sieg | RL Nordost, 15. Spieltag, Babelsberg 03 vs. Carl Zeiss Jena, 0:1 (0:0)


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In einem Spiel, das bis zur 87. Minute torlos blieb, kassierten die Kiezkicker einen späten und alles entscheidenden Gegentreffer durch Maximilian Krauß, der mit einer sehenswerten Einzelaktion Carl Zeiss Jena den Sieg bescherte. Durch dieses 0:1 wartet die Equipe weiter auf Punkte.

 

Der Winter zog in Deutschland ein und zwang Vereine an anderen Spielorten der Regionalliga Nordost zu einer kurzfristigen Spielpause. Im Karl-Liebknecht-Stadion rollte der Ball allerdings, ungeachtet der winterlichen Witterungsverhältnisse. Diese machten auch den Gästen aus Jena nichts aus, denen die erste Möglichkeit gehörte (3.). Strafraumszenen wie diese gab es kaum von den 2859 Zuschauer:innen zu bestaunen, da sich vieles abseits der Gefahrenzonen abspielte. Die erste Babelsberger Chance ist gleich in zweierlei Hinsicht eine Notiz wert: Jake Wilton ist nach langer Verletzungspause wieder in der Startelf und zudem auch Anspielstation in der Offensive. Sein Schuss nach Flanke von Schmidt wurde jedoch geblockt (13.). Beide Mannschaften, die ihr letztes Spiel jeweils mit vier Toren Unterschied verloren, waren deutlich darauf bedacht, Fehler zu vermeiden. Aber Jena kam mit Tempo, was wiederum Torgefahr brachte. Ein langer Diagonalball kam genau bei Maximilian Krauß an, der naturgemäß in den Strafraum zieht. Die Nulldreier Viererkette hatte mächtig Glück, dass Vasileios Dedidis ein sichergeglaubtes Tor herschenkte (16.). Eine gute Raumaufteilung der Thüringer bot der Equipe wenig an, bis Tino Schmidt eine genaue Flanke an Matthias Steinborn adressieren konnte, dessen Schuss geblockt wurde. Auch der Nachschuss von Ndualu ging nicht auf das Tor, ließ aber die eigene Spielidee aufblitzen (19.). Jenas Idee, immer wieder Linksaußen, Maximilian Krauß, zu bedienen, ging auf. Der in der Mitte freistehende Jonathan Muiomo platzierte den Kopfball knapp neben das Tor (21.). Auf der anderen Seite, taten sich die Filmstädter, bis auf wenige Ausnahmen, schwer, sich vor das gegnerische Tor zu spielen. Eine solche Ausnahme war die Ballbehauptung von Ndualu und dessen Dribbling im Strafraum. Steinborn wollte den Torwart mit der Hacke überlisten, hatte dafür aber etwas wenig Platz (35.). Fortan spielte Nulldrei etwas mutiger auf und wollte die Schlussphase der ersten Hälfte nutzen. Rausch flankte scharf vor das Tor, die Tino Schmidt um Haaresbreite verpasste. (41.). Drei Minuten später verfehlte er das Tor um etwa einen Meter (44.).

Die Kiezkicker haben sich herangekämpft, aber irgendwie ebbte die Partie nach dem Seitenwechsel ab. Trotz der optischen blauweißbunten Feldüberlegenheit, dauerte es lange, bis zur Torannäherung, beispielsweise von Rico Gladrow (59.). Anschließend ergaben sich mehrere Ecken, die etwas Gefahr in die Thüringer Box brachten, David Danko kam jedoch mit seinem Schuss nicht durch den dichtbesiedelten Strafraum (60.). Spätestens ab diesem Zeitpunkt kristallisierte sich nicht nur der Atem, sondern auch die Erkenntnis heraus, dass dieses Spiel nur durch eine Einzelaktion entschieden werden würde. Die Gäste zogen sich vollständig zurück und überließen Babelsberg den Ball, nicht aber die Räume. Es war wenig Bewegung in der Partie, weshalb die nächste Chance auch auf sich warten ließ. Kaum verwunderlich also, dass Wegener aus der zweiten Reihe schoss (72.). Bis auf zwei eher harmlose Schüsse, beteiligte sich der FCC nicht wirklich am Spielgeschehen (77. und 78.). Ein typisches Null-zu-Null zeichnete sich ab, als ob sich beide Teams darauf verständigt hätten, sich gleich in der warmen Kabine aufwärmen zu können. Doch Krauß verfolgte andere Pläne an diesem Nachmittag und schockte das Karli in der 87. Minute. Wieder eine dieser Seitenverlagerungen, die punktgenau auf seiner Seite landete. Bei dessen Verfolgung rutschte Dominik N’gatie aus und Paul Wegener lief zwar mit, erwartete aber wahrscheinlich eine Flanke. Stattdessen versucht es der Jenaer Spielmacher selbst und entschied mit dem Tor das Spiel.

 

Ein Unentschieden wäre dem Spielverlauf entsprechend gerecht gewesen, aber manchmal ist Fußball eben nicht gerecht. So fühlte es sich zumindest nach dieser knappen Niederlage kurz vor Schluss an. Carl Zeiss war im ersten Durchgang die bessere Mannschaft, Nulldrei im zweiten. In der Defensive haben die Kiezkicker gut verteidigt und das Tempo bestimmt. Allerdings war davon zu wenig drin, was der Witterung anzurechnen war. Die Equipe hielt meist die Konzentration hoch, nur eben in der besagten 87. Minute nicht. Vielmehr fiel diese Unaufmerksamkeit ins Gewicht, weil wir die Phasen der Spielkontrolle nicht dazu nutzen konnte, selbst in Führung zu gehen.

So hält die Niederlagenserie vorerst an, kann aber schon im Heimspiel in der nächsten Woche gegen Energie Cottbus durchbrochen werden.

Aufstellung Nulldrei: Klatte, Wilton, Wegener, Nattermann, Schmidt (63. Iraqi), Danko, Rausch, Sietan, Steinborn (63. Cakmak), Ndualu (84. N’gatie), Gladrow (85. Gencel)

Schiedsrichter: Tim Kohnert
Assistenten: Philipp Vierock, Max Bringmann

Zuschauer: 2.859