Liebe Nulldreier:innen,
in unserer Gesellschaft wird um Positionen gerungen, so aktuell auch um den geeigneten Umgang mit der Corona-Pandemie. Unterschiedliche Auffassungen stehen sich dabei zunehmend unversöhnlich gegenüber. Als Sportverein mit Haltung sind uns drei Dinge wichtig: Erstens rufen wir dazu auf, solidarisch und rücksichtsvoll miteinander umzugehen, werben für Impfungen und regelmäßige Tests, um die Gesundheit aller zu schützen und Pflegekräfte zu entlasten. Zweitens werben wir darum, dass wir trotz Differenzen im Detail miteinander im Gespräch bleiben und Andersdenkende nicht abschreiben, weil sie eine kritische Position gegenüber manch einer Corona-Maßnahme haben. Dazu gehört aber drittens, und das sagen wir ganz deutlich: Mit Nazis und Corona-Leugner:innen geht man nicht spazieren! Proteste gegen Corona-Maßnahmen müssen eine klare Abgrenzung zu Personen vornehmen, die im Rahmen der Kundgebungen falsche Informationen und Verschwörungsideologien, etwa antisemitische Ressentiments verbreiten. In diesem Sinne unterstützen wir den folgenden Aufruf der Initiative “Brandenburg zeigt Haltung”.
Liebe Brandenburgerinnen und Brandenburger,
die Corona-Pandemie verlangt von uns allen seit über zwei Jahren erhebliche Einschränkungen im persönlichen und beruflichen Leben. In einem Akt beispielloser Solidarität nehmen Menschen aufeinander Rücksicht, um sich und andere zu schützen. Sie akzeptieren Einschränkungen aus der Einsicht in die Notwendigkeit und in solidarischer Verantwortung für ihre Familien, ihre Freundes- und Bekanntenkreise, auf ihre Mitmenschen in der Nachbarschaft und am Arbeitsplatz. Sie zeigen täglich Haltung und Rückgrat.
Mit Sorge stellen wir fest, dass unter dem Deckmantel der Kritik an den Schutz-Maßnahmen vor Corona vermehrt rechtsextremistische, antisemitische, verschwörungsideologische und demokratiefeindliche Kräfte versuchen, unsere Gesellschaft zu spalten. Mit sogenannten Spaziergängen, offenem Hass in sozialen Netzwerken, dem Verbreiten von Falschinformationen und Verschwörungserzählungen, dem absichtlichen Missachten von Regeln im öffentlichen Raum bis hin zur Bedrohung von Menschen, die in Medizin, Wissenschaft, Verwaltung, Politik, Medien, Kunst und Kultur arbeiten, wird Misstrauen, Angst und Hass gesät.
Dem stellen wir uns entschieden entgegen! So unterschiedlich unsere Meinungen im Einzelnen sein mögen, so einig sind wir uns in unserer Haltung: Als Demokratinnen und Demokraten stehen wir zusammen. Brandenburg zeigt Haltung! Denn Haltung bedeutet, aus Anstand den Abstand zu bewahren gegenüber undemokratischen Umtrieben, Gewalt und Hetze.
Es ist an der Zeit, der stillen Mehrheit eine Stimme zu geben und deutlich zu machen, wer die Mehrheit ist und für welche Grundwerte sie einsteht. Und es ist nötig, dieser gefährlichen Entwicklung die Stirn zu bieten. Denn falsch verstandene Toleranz gefährdet unsere offene Gesellschaft.
Die große Mehrheit der Menschen handelt verantwortungsvoll.
Aus diesem Grund sagen wir: Danke!
DANKE, dass Sie
- verantwortlich handeln und Maske tragen,
- mit regelmäßigem Testen dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus zu begrenzen,
- sich impfen lassen und dadurch sich und andere schützen,
- dazu beitragen, dass so wenig Menschen wie möglich in Krankenhäusern behandelt werden müssen,
- sich nicht von Falschmeldungen und Verschwörungserzählungen in die Irre führen lassen und sich aus seriösen Quellen informieren,
- als Beschäftigte in Krankenhäusern, Arztpraxen, Impfzentren, Teststellen, Apotheken, Pflegeeinrichtungen, Hilfsorganisationen, bei Polizei, Feuerwehr, Verwaltungen und vielen weiteren Einrichtungen und Organisationen täglich gegen Covid-19 kämpfen und dazu beitragen, Menschenleben zu retten und andere Menschen zu schützen,
- in Forschung und Wissenschaft aktiv zur Beendigung der Pandemie beitragen, indem Sie Medikamente und Verfahren für die Gesundheit aller erschaffen,
- in den Schulen, Kitas, Ausbildungsstätten und Hochschulen engagiert dafür arbeiten, dass die Bildung nicht auf der Strecke bleibt und Kinder und Jugendliche trotz aller Beschränkungen Gemeinschaft leben können,
- im Handel, in der Gastronomie, im Tourismus, im Dienstleistungsgewerbe, in Industrie und Handwerk, als Künstler und Kulturschaffende, als Selbstständige und Beschäftigte in Ihren Unternehmen und an Ihren Arbeitsstellen trotz aller Hürden und Sorgen um Ihre Zukunft darauf achten, dass die Corona-Regeln eingehalten, Homeoffice ermöglicht und die Gesundheit aller Beteiligten geschützt wird.
Bleiben Sie gesund und achten Sie aufeinander. Suchen Sie das Gespräch mit Zweifelnden und Verzweifelten. Bauen Sie überall da Brücken, wo Gräben entstehen. Suchen Sie den unaufgeregten Dialog im Familien- und Bekanntenkreis, wo es möglich ist. Lassen Sie uns zusammen einstehen für eine offene, tolerante und solidarische Gesellschaft.