Werner Pooch (im Bild untere Reihe Zweiter von links, BSG Motor Babelsberg 1966/67) wurde am 06.06.1936 in Luckenwalde geboren. Mit 15 Jahren schloss er sich der Jugendmannschaft der dortigen BSG Fortschritt an. Und mit nur 17 Jahren wurde er bereits in die erste Mannschaft von Fortschritt berufen, die 1955 in die Bezirksliga aufstieg. Über die Bezirksauswahl Potsdam machte er auf sich aufmerksam und kam 1959 aus Luckenwalde nach Babelsberg. Sein erstes Punktspiel absolvierte er am 29. April 1960 noch für Rotation Babelsberg auswärts bei Motor Bautzen (1:7).
Am 1. Januar 1961 wurde in Potsdam – wie in verschiedenen Bezirkshauptstädten zu dieser Zeit – ein Sportclub gegründet. Das Spielrecht Rotations in der zweiten Spielklasse ging auf staatliche Weisung auf den SC Potsdam über. Die Mehrzahl der Spieler der ersten Mannschaft wurde zum SC delegiert, wie es damals hieß. Ab 1961 bestritt Werner Pooch für den SC Potsdam insgesamt 119 Spiele in der DDR-Liga (2. Spielklasse) und erzielte dabei ein Tor. Er bildete in den 1960er Jahren ein bewährtes und kongeniales Außenläufer-Gespann mit Frithjof Jacob und gehörte zum Stamm um Kapitän Klaus Benkert, Torwart Atze Wendorf, Edgar Borowietz, Heinz Dresler oder Siegfried Aldermann.
Nach der Eingliederung der Fußballsektion des SC Potsdam in die Betriebssportgemeinschaft Motor Babelsberg Anfang Januar 1966 erzielte der auch technisch versierte Linksfuß Pooch am 14. Februar 1966 gegen Dynamo Schwerin vor 1.000 Zuschauern im Karli das erste Tor für die Motor-Fußballer in der DDR-Liga (Endstand 6:2). In der Presse wurde der blonde Mittelfeld-Kämpfer häufig als „unauffällig, aber zuverlässig“, als „ruhender Pol“ charakterisiert. Insgesamt bestritt er für Motor Babelsberg – zuletzt als Kapitän – 100 Punktspiele und erzielte dabei vier Tore. Sein letztes Spiel absolvierte Werner Pooch am 3. Mai 1969 im Derby gegen DEFA Babelsberg (3:2).
Nach seiner Zeit als aktiver Fußballer trainierte Werner Pooch zehn Jahre die 1. Schüler (heute C-Junioren) von Motor Babelsberg und holte mit den von ihm betreuten Mannschaften mehrere Bezirksmeistertitel, Bezirkspokalsiege und Hallenmeisterschaften. Zahlreiche Nachwuchsspieler aus dem Babelsberger Kiez holten sich bei Werner Pooch den ersten Schliff.
Beruflich machte sich der gelernte Graveur Ende der 1970er Jahre mit eigener Werkstatt in der Heinrich-Mann-Allee selbständig und fertigte dort Schilder aller Art für den gewerblichen und privaten Bedarf. Als Graveurmeister gehörten 22 Jahre lang auch viele Potsdamer Sport-Vereine zu seinen Kunden, die beim ihm Pokale und Medaillen gravieren ließen.
Werner Pooch war noch lange Jahre bei den Alten Herren von Motor Babelsberg aktiv. Er verstarb im Alter von 83 Jahren und hinterlässt seine Frau Margot und Sohn Holger mit Familie. Unser Beileid gehört seinen Angehörigen und Freunden. Wir werden sein Andenken in Ehren bewahren.