Remis trotz deutlichem Chancenplus | RL Nordost, 11. Spieltag: Babelsberg 03 vs. FC Rot-Weiß Erfurt 1:1 (1:0)

 

Vorbericht Nulldrei TV Spielbericht und PK

“Ich bin mega stolz auf diese Mannschaft, es macht mich nur traurig dass sie sich am Ende nicht für ihre Mühe belohnt.”, fasste ein sichtlich bedrückter, aber dennoch positiv gestimmter Marco Vorbeck nach dem Spiel die kurz zuvor gesehenen 90 Minuten gegen Rot-Weiß Erfurt zusammen. Alle Anwesenden wussten, dass sein Team einem Dreier deutlich näher war als die Gäste. In das gleiche Horn blies auch Erfurt-Trainer Thomas Brdaric, der in seinem Statement von einem “glücklichen Punkt” für seine Elf sprach.

Dabei war sein Team in der ersten Halbzeit die feldüberlegen Mannschaft. Es gelang ihnen jedoch nicht, trotz eines hohen Ballbesitzanteils und zahlreicher Standardsituationen, sich klare Tormöglichkeiten zu erspielen. Die Filmstädter, mit unveränderter Startelf im Vergleich zum Spiel gegen Herthas U23, beschränkten sich in dieser Phase des Spiels auf eine kompakte und konzentrierte Abwehrarbeit, um dann durch schnelle Konter offensive Gefahr auszulösen. Einer dieser Konter führte sodann auch zum ersten Tor des Tages am Babelsberger Park. Nach 18 gespielten Minuten konnte Pieter Wolf eine Flanke aus dem Halbfeld von Kapitän David Danko mit der Brust auf den Fuß von Sturmtank Tom Nattermann abprallen lassen, der sich mit einem eleganten Wackler seines Gegenspielers entledigte und flach in die lange rechte Ecke zur vielumjubelten Führung einschob.

Auch nach dem Treffer blieb das Spielbild das Gleiche. Babelsberg lauerte auf Konter, Erfurt biss sich die Zähne an der Defensive der Hausherren aus. Da die Rot-Weißen nicht konnten und Nulldrei nicht musste, entwicklte sich zum Ende des Ersten und zu Beginn des zweiten Durchgangs ein zerfahrenes Spiel, in dem sich der Ball meist weit entfernt von gefährlichen Räumen bewegen konnte. Erst nach sechszig Minuten bekamen die über 2.000 Zuschauer im Karli die nächste Großchance präsentiert, dafür aber eine sehr hochkarätige. Schiedsrichter Martin Bärmann hatte nach einer Kopfballhereingabe von David Danko das Handspiel eines Erfurters erkannt und auf Strafstoß entschieden – die Chance für Nulldrei aus elf Metern für eine Vorentscheidung zu sorgen. Nachdem Tom Nattermann den Ball aufs Tor gebracht hatte, jubelten jedoch nur die mitgereisten Fans der Gäste. Torhüter Jannick Theißen hatte den Ball aus der rechten unteren Ecke gefischt und seine Mannschaft so im Spiel gehalten (61.). Als wollten die Hausherren diese vergebene Chance aus dem Spiel heraus wieder wettmachen, erhöhten sie nun die Schlagzahl. Nach Vorlagen vom quirligen Bogdan Rangelov und Tobias Dombrowa hätte ein glückloser, doch weiter hoch engagierter Nattermann sein Torkontingent deutlich erhöhen können, scheiterte jedoch nacheinander am Torhüter und Pfosten (70./75./78.).

So kam auch in diesem Spiel die alte Fußballweisheit zum Tragen. Wer seine Chancen nicht nutzt, der wird irgendwann dafür bestraft. Irgendwann war in diesem Fall die 79. Minute. Aus knapp dreißig Metern erwischte Francis Adomah mit einem Flatterball den ansonsten souveränen Torhüter Marvin Gladrow auf dem falschen Fuß und traf zum Ausgleich. Ähnlich wie gegen Hertha konnten die Babelsberger den Rückschlag aber gut wegstecken. In den letzten zehn Minuten rollten Angriff auf Angriff in Richtung des Erfurter Tores. Im Minutentakt musste sich Torhüter Theißen ein ums andere Mal auszeichnen. Die größten Chancen hatten Kaya mit einem satten Distanzschuss Richtung linkem Winkel (87.) und Sven Reimann per Kopf (90.).

Ein erneut starker Auftritt der Hausherren wird wieder nur mit einem Punkt belohnt, der positive Leistungstrend bleibt bestehen. Nun gilt es, diesen in den nächsten Wochen endlich in Punkte umzumünzen. Den nächsten Anlauf nimmt das Team von Marco Vorbeck nach dem Pokalwochenende (Samstag, 12. Oktober, gegen den OFC Eintracht) am Sonntag, 20. Oktober, um 13.30 Uhr zu Gast im Bruno-Plache-Stadion des 1. FC Lokomotive Leipzig.

Aufstellung Nulldrei: Gladrow, Rode, Wilton, Nattermann, Montcheu (87. Kaya), Danko, Wolf (46. Rangelov), Reimann, Awassi, Dombrowa, Cepni

Schiedsrichter: Martin Bärmann
Assistenten:
Christopher Gaunitz, Daniel Kresin

Zuschauer: 2.082