„Ich bin relativ sprachlos.“, resümierte Trainer Marco Vorbeck die zuvor gesehenen 90 Minuten nach dem neunten Spiel ohne Sieg gegen die Gäste aus Altglienicke. Weiter führte er aus, dass in der vorangegangenen Trainingswoche gemeinsam mit der Mannschaft am System geschraubt wurde, um die zuletzt nicht immer kompakte Defensive zu stabilisieren. Die Praktikabilitätsprüfung überstanden diese Änderungen im Duell mit der VSG Altglienicke offensichtlich nicht. Bereits nach 20 Spielminuten stellte Vorbeck auf das bisherige System um. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Spielgeschehen jedoch schon eine vorentscheidende Richtung eingeschlagen.
Nach acht Minuten musste Torhüter Gladrow zum ersten Mal hinter sich greifen. Nach einem zielstrebigen Dribbling in den Strafraum des Top-Torjägers der Gäste Benjamin Förster konnte die Babelsberger Nummer Eins den anschließenden Abschluss aus halblinker Position noch parieren, gegen den Nachschuss von Tugay Uzans, vor dessen Füßen der Ball landete, war er jedoch machtlos (8.). Nur acht Minuten später war Förster selbst erfolgreich. Nach einem Zuspiel von Stephan Bremer, der gegen die deutlich zu passive Babelsberger Defensive bis auf die Grundlinie durchgebrochen war, musste der mit acht Toren erfolgreichste Torschütze der Regionalliga Nordost den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie drücken (16.). Den dritten Treffer für die Gäste konnte erneut Tugay Uzan für sich verbuchen. Nach gefälliger Vorarbeit von Tom Scheffel und Christian Skoda traf er mit seinem zweiten Tor des Abends zum bereits zu diesem frühen Zeitpunkt vorentscheidenden 0:3 (19.). Nun griffen die bereits genannten Umstellungen im Spiel der Filmstädter. In Folge bekamen die Hausherren zwar wieder mehr Zugriff auf den Gegner und das Spiel im Karli, dieser überschritt jedoch zuweilen, nach Interpretation von Schiedsrichter Tim Kohnert, die Grenzen des Erlaubten. So resultierte das vierte und letzte Tor des Abends aus einem aus 20 Metern direkt verwandelten Freistoß durch den zweiten Altglienicker Doppeltorschützen des Abends Benjamin Förster.
In Hälfte zwei, in der geprägt durch Verletzungs- und Wechselunterbrechungen kein wirklicher Spielfluss zustande kam, konnten die Berliner die Führung verwalten. Die Filmstädter standen zwar defensiv stabiler, Gladrow musste sich dennoch gegen Skoda und Uzan im Eins-gegen-Eins-Duell beweisen (59./69.), hatten jedoch selbst nur wenig Möglichkeiten den deutlichen Abstand zu verringern. Zwar zappelte in der 78. Spielminute zum ersten Mal das Netz im Gästetor, der Jubel der 2.068 Zuschauer verstummte jedoch schnell wieder. Torschütze Nattermann stand zuvor im Abseits.
Nach neun gespielten Duellen stehen die Filmstädter vorerst noch auf dem 15. Tabellenplatz. Am kommenden Samstag treffen die Nulldreier auf die Bundesliga-Reserve von Hertha BSC. Anstoß im Olympiapark ist um 13.30 Uhr.
Aufstellung Nulldrei: Gladrow, Wilton, Kretzer, Nattermann, Montcheu (84. Yesilli), Danko, Wolf (64. Rangelov), Reimann, Awassi, Dombrowa, Cepni (72. Rode)
Schiedsrichter: Tim Kohnert
Assistenten: Steffen Hösel, Matthias Lämmchen
Zuschauer: 2.068