(Beitrag/Bild: Nowaweser Kiezkurier)
Am Osterwochenende hieß es, statt spielfrei, Nachholspiel. Nachgeholt werden musste der 10. Spieltag gegen die Letztplatzierten aus Gießmannsdorf, welche bisher noch keinen Punktgewinn landen konnten. Erst in der letzten Woche mussten die Gäste eine hohe Niederlage (7-0) bei Miersdorf/Zeuthen einstecken, wohingegen unser Team gut gestärkt aus Brandenburg/Havel gekommen sein dürfte. Dennoch sollten veremeintlich schwächere Gegner nicht unterschätzt werden, da man sich des Öfteren in solchen Duellen schwer tat. Bereits in der ersten Pokalrunde trat Nulldrei in Gießmannsdorf an und zog durch ein knappes 1-2 in die nächste Runde ein.
Dank der angespannten Tabellensituation war Nulldrei klar im Zugzwang und dürfte keine Punkte liegen lassen. Bei bestem Fußballwetter sollte es also, leider Zeitgleich mit dem Pokalhalbfinale der Männer, am Kunstrasen heiß hergehen. Knapp 50 Zuschauer flüchteten vor dem Osterwahn und trotzten dem spielfreien Wochenende. Aus der Nulldrei-Perspektive startete die Partie sicherlich alles andere als souverän. In der Anfangsphase war Nulldrei zwar anwesend, aber weniger aktionsorientiert. Unkonzentriert und überwiegend mit hohen Bällen schaffte man es nicht vor das gegnerische Tor zu kommen. Aber auch die Gäste wurden nicht torgefährlich, sodass sich die ersten 20 Minuten überwiegend im Mittelfeld abspielten. In der 25. Minute sicherte Laura Michels, durch ein Abstaubertor, die 1-0 Führung, welche das Spiel wieder ansehnlicher und munterer wirken ließ. Nur kurz danach musste Denise Discher verletzt das Feld verlassen und via Rettungswagen in die Notaufnahme gefahren werden. Der Verdacht auf Außenbandriss bestätigte sich dort und lässt Denise wohl leider für einige Zeit ausfallen. An dieser Stelle natürlich gute und schnelle Genesung.
Nur 10 Minuten nach der Führung erhöhte Nulldrei auf 2-0 (34. Minute), ehe abermals Nicole Hansen den 3-0 (45. Minute) Pausenstand markierte. Nulldrei dominierte klar das Spiel und war wesentlich präsenter als die Gäste aus Gießmannsdorf. Der zweite Durchgang begann ebenso gut, wie der erste endete. Immer wieder wurden sich gute Chancen nach vorn erarbeitet und auch zum Abschluss verwertet. So kam es bereits nach wenigen Minuten zum Doppelpack durch Nicole und Jenny (52. & 53. Minute). Nach weiteren 7 Minuten netzte Nicole nochmals ein (60. Minute), sicherte sich den Hattrick und katapultierte sich zur aktuell treffsichersten Nulldreierin hoch. Das Trainergespann der Gäste reagierte, wie bereits Stahl Brandenburg eine Woche zuvor, mit einem kuriosen Wechsel und stellte eine Feldspielerin ins Tor. Diese schien aber nicht völlig unerfahren zu sein und machte ihren Job gar nicht so schlecht. Schiedsrichter Torsten Donatz zückte in der 73. Minute, offensichtlich wegen meckern, gleich 2x in die Tasche. So gab es 1x gelb und einmal gelb-rot für eine bereits vorbelastete Spielerin. Mit einer Spielerin weniger und dem hohen Rückstand war es den Gästen also nicht einfacher gemacht. Die Schlussphase ähnelte dann dem Beginn des Spiels. Nulldrei wieder unkonzentrierter und ohne klare Linie, sicherlich auch der hohen Führung geschuldet. Auch die Spielweise wurde nun etwas ruppiger und so gerieten Anna Kunert und Gießmannsdorf-Spielerin Melanie Schulz immer wieder aneinander. Das direkt einsetzende Weinen von Kapitänin Schulz bewegte Schiedsrichter Donatz ein ums andere Mal zum Pfiff und letztlich auch zur gelben Karte gegen Anna Kunert. Elf Minuten vor Abpfiff musste Donatz allerdings nochmal im gegnerischen 16er auf den Punkt zeigen und Elfmeter für Nulldrei geben. Torhüterin Anna Sarholz joggte übers Feld und legte sich selbst den Ball zurecht. Sarholz markierte souverän den 7-0 (79. Minute) Endstand für unsere blau-weißen. Nach Abpfiff hatte die, in Rage gebrachte, Co-Trainerin noch etwas Klärungsbedarf mit Anna Kunert, welche gern darauf verzichtete. Außerdem war das Verweigern des Abklatschens der Gießmannsdorfer ebenso keine feine Art. Dennoch Respekt, dass dieses Team weiterhin alles gibt, auch wenn es bisher für keinen Punkt reichte.
Der Sieg stand garantiert zu keiner Zeit auf der Kippe, fiel jedoch niedriger aus, als machbar gewesen wäre. Gerade die Phasen zu Beginn und zum Ende hätte man vermeiden müssen und rundum konzentrierter agieren müssen. Am nächsten Sonntag gastiert der FSV Babelsberg 74 zum Kiezduell am Fuße des Babelsberges. Dort darf diese Leichtsinnigkeit keinesfalls erneut auf den Platz getragen werden. Es erwartet uns ein Schlüsselspiel mit hoffentlich vielen Zuschauern.