Statement zum Antwortschreiben des Fachbereichs 21 zum Thema Spielbetrieb und Stadionsicherheit

 

Antwortschreiben des Fachbereichs 21 zum Schreiben vom 19.12.2014

An die Mitglieder unseres Vereins, Besucher unseres Stadions und die interessierte Öffentlichkeit

Heute, passend zum bevorstehenden Weihnachtsfest, erreichte uns ein weiteres Schreiben des Fachbereichs 21. Hierbei handelte es sich nicht um eine Danksagung für die erfolgreiche Arbeit in diesem Jahr, wie die fortschreitende Konsolidierung des Vereins mit einem Schuldenabbau von 3,8 Mio. Euro auf 1,8 Mio. Euro, auch kein Glückwunsch zum sportlichen Verlauf der Hinrunde der ersten Mannschaft, auch keine Würdigung der hervorragenden Arbeit im Jugendbereich, auch kein Hinweis darauf, dass wir im letzten Jahr (2013) 100.000 Euro uns zustehender Bewirtschaftungszuschüsse nicht in Anspruch genommen haben und auch in diesem Jahr unser Budget für die Stadionbewirtschaftung nicht überschritten haben.

Auch nicht die Feststellung, dass der Verein, im Gegensatz zu den Jahren vor 2013  keinerlei Förderung oder zusätzliche Mittel erhalten hat und keinerlei Hinweis, dass man die im hohen Maße geleistete ehrenamtliche Mitarbeit zur Kenntnis genommen hat. Von dem sensationellen Abschneiden der neuen Frauenmannschaft war auch nicht die Rede. Und erst recht nicht von unserem gesellschaftlichen Engagement bezüglich unseres Welcome Teams, also der Mannschaft, die aus Flüchtlingen besteht und von uns gegründet wurde. Hier gab es bundesweit vielfaches Lob von renommierten Tageszeitungen, im Internet bis hin zur Berichterstattung im ZDF. Vor dem Hintergrund der Pegida-Pest, die derzeit den Ruf unseres Landes nachhaltig beschädigt, hätte sich hier die Stadt Potsdam bestens darstellen können. Und dies ohne selbst einen Eurocent aufwenden zu müssen.

Nein, statt dessen wird uns auf drei Seiten formal und wiederholt bestätigt, dass wir, nachdem wir unseren Anteil an der Stadionbewirtschaftung in Höhe von 110.000 Euro bis auf den letzten Eurocent bezahlt haben, den uns noch zustehenden Anteil der Stadt erst erhalten, wenn wir alle Aufwendungen für die Landeshauptstadt verauslagen und in Vorkasse gehen. Großzügig bietet man uns eine Woche vor Ablauf des Jahres an, dass wir noch in diesem Jahr mit Maßnahmen beginnen dürfen, die Ausgaben des nächsten Jahres betreffen. Aber auch hier nur gegen Vorkasse durch uns.

Mit keinem Wort wird erklärt, warum wir neuerdings Vorkasse leisten sollen. Sind dem Fachbereich 21 die Argumente ausgegangen? Nachdem sich jegliche Unterstellung des Fachbereichs 21 in den letzten Wochen als falsch herausgestellt hat, verweist man nun nichtssagend und in verquasten Beamten-Deutsch auf nicht näher spezifizierte Regularien, Bedingungen und Auflagen.

Wir halten nochmals fest:

1.     Wir haben unseren Anteil in Höhe von 110.000 Euro (gleich 26,5%) an den Gesamtaufwendungen für die Bewirtschaftung des Stadions in Höhe von 415.000 Euro vollständig bezahlt. Der Anteil der Stadt in Höhe von 305.000 Euro (gleich 73,5%) wurde bisher nur in Höhe von ca. 250.000 Euro ausgezahlt.

2.     Alle Maßnahmen für die Verwendung der Gesamtaufwendungen für die Bewirtschaftung des Stadions in Höhe von 415.000 Euro wurden mit der Stadt abgestimmt und entsprechend genehmigt. Und dies ohne die Voraussetzung einer Vorkasse durch uns.

3.     Jegliches Argument warum seit einigen Wochen eine Vorauskasse als Voraussetzung einer Auszahlung eingeführt wurde, hat sich als falsch und nicht stichhaltig erwiesen.

4.     Entgegen der Zusage der Stadt, kurz vor dem bevorstehenden Länderspiel, uns bei der Wiederherstellung der Stadionsicherheit zu unterstützen, wurden diesbezügliche Auszahlungen gegen den laufenden Etat gebucht und auch klar gemacht, das wir allein sämtliche Kosten für die Wiederherstellung der Stadionsicherheit zu tragen haben. Und ganz im Gegenteil zu einer Unterstützung, wurden wir dann noch auf Vorkasse gesetzt. Wir müssen also alle Zahlungen für die Bewirtschaftung des Stadions vorfinanzieren, auch die 73,5% der Stadt.

5.     Da dieses Vorgehen offensichtlich auch im kommenden Jahr weitergeführt werden soll und dies vor dem Hintergrund umfangreicher Aufwendungen zur Wiederherstellung der Stadionsicherheit, bleibt nur der Verdacht, dass uns der Fachbereich 21 in eine finanzielle Notlage manövrieren und handlungsunfähig machen will.

6.     Wir stehen zu unserer Verantwortung der Wiederherstellung der Stadionsicherheit. Mit Hinblick auf die geringe verbleibenden Zeit bis zum ersten geplanten Spiel in 2015, durch die Mannschaft von Turbine am 22.2.2015, fordern wir daher den Fachbereich 21 erneut auf, von der Bedingung einer Verauslagung aller Aufwendung für die Stadionbewirtschaftung umgehend Abstand zu nehmen und zu sinnvollen Auszahlungsmodalitäten zurück zu kehren. Ansonsten müssen wir leider die Verantwortung einer möglichen Untersagung des Spielbetriebs dem Fachbereich 21 zuweisen.

7.     Dass der Fachbereich in den letzten Monaten mit keiner Silbe auf unsere Vorschläge zu einem Inflationsausgleich, Staffelung des Eigenanteils nach Ligazugehörigkeit und Entfall unseres Eigenanteils für die Zuschüsse die Stadionnutzung durch Turbine betreffend, eingegangen ist, wollen wir hier nur der Vollständigkeit halber erwähnen.

8.     Schlussendlich ist es eine Pervertierung des Zuwendungsgedanken, wenn man den Empfänger auf Vorkasse setzt und erst im Nachgang zahlt. Wir haben schließlich keine Vereinbarung zu einer Kostenerstattung abgeschlossen.

Wir wünschen allen Mitgliedern unseres Vereins, Besuchern unseres Stadions, allen Unterstützern und natürlich auch den Mitarbeitern der Stadt Potsdam ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest. Vielleicht ergibt sich in diesen „ruhigen“ Tagen die Möglichkeit die entstandene Situation neu und mit Abstand zu bewerten.