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Die 65. Minute brachte den Moment, auf den die Nulldreier seit Beginn der Saison gewartet haben. Unsere Mannschaft erzielte den ersten Auswärtstreffer der Spielzeit und brachte mit ihm gleich den ersten Punkt aus der Ferne mit an den Babelsberger Park. Gegen den FC Viktoria 1889 Berlin gab es ein 1:1 (1:0) Unentschieden. Torschütze für unsere Blau-Weißen war der eingewechselte Lucas Albrecht. Resümierend ein gerechtes Ergebnis nach 90 Minuten.
Anfangs ähnelte die Partie in Berlin-Lichterfelde stark dem Spiel beim BFC Dynamo. Ein früher Gegentreffer in der 20. Minute konnte trotz mehrerer Versuche nicht eingeholt werden. Man wartete auf den “platzenden Knoten”. Diesmal jedoch wartete man nicht vergebens. Ein Freistoß in den gegnerischen Strafraum konnte unsere Equipe verwerten, der Ball rollte ins Tor. Ein Großteil der insgesamt angereisten 1.212 Zuschauer freute sich für unseren SVB.
Top! Sicher wäre nach einigen anschließenden Offensivaktionen auch mehr drin gewesen, doch auch Viktoria Berlin hatte seine Chancen. In der letzten Minute wurde ein Ball von der Torlinie unseres Teams geklärt. Weiter geht es am kommenden Freitag, den 10.10., um 19.30 Uhr beim FSV 63 Luckenwalde. Die dritte Pokalrunde steht an.
Erster Auswärtspunkt
Spiele in der Fußball-Regionalliga Nordost sind im Unterhaltungswert als heterogen zu bezeichnen. Da gibt es Spiele wie das diesjährige gegen Carl Zeiss Jena, das vor Unterhaltung nur zu strotzt: Gelbe Karten, Rote Karten, Führungswechsel, Elfmeter, gute Stimmung, dicht am Spielfeld. Dann gibt es aber auch Begegnungen wie das unserer Babelsberger bei der Viktoria aus Berlin am Ostpreußendamm, die einfach als unfassbar langweilig zu bezeichnen sind. Nach der kurzweiligen, staufreien Anreise aus dem schönsten Landkreis Deutschlands bog ich siegessicher in eben jenen Ostpreußendamm ein und fand tatsächlich einen Parkplatz. Der Schutzmann neben mir hatte offenbar gute Laune, glänzte womöglich nicht gerade mit Allgemeinbildung und hätte jedes Kennzeichen-Rate-Spiel siegessicher verloren: „Das erste Kennzeichen heute, das zum Straßennamen passt.“ Hoffentlich ist die Ausbildung bei den Grünen nicht so schlecht, dass sich aus OPR Ostpreußen schlussfolgern lässt.
Gut 800 Babelsbergerinnen und Babelsberger staunten nicht schlecht in West-Berlin, was die Nulldrei-Elf in der ersten Hälfte anbot. Das Adjektiv „bescheiden“ würde die Spielweise vielleicht noch am besten beschreiben, viel Positives gab es jedenfalls nicht. Die Viktoria wirkte spritziger und auch etwas motivierter. So schafften es die Gastgeber, das Aufbauspiel der 03er gut zu unterbinden und kamen ihrerseits zu Chancen. Nutzten die Berliner eine Ecke noch nicht zur bis dahin verdienten Führung, so machte es der Ex-Babelsberger Ergirdi in Minute 20 besser. Ein Freistoß von der halbrechten Position flog in den Strafraum. Da von unserer Seite keine wirkliche Zuordnung erkennbar war, netzte eben jener Ergirdi ein – Prädikat „unnötig, aber verdient“. In der Folge machten auch die Gastgeber nur das Nötigste, und zu wirklich klaren Möglichkeiten kamen die 03er nur zweimal. Nach einer kurz gespielten Ecke landete der Ball bei Maxi Zimmer. Selbiger zog aus 18 Metern ab, der Torwart flog und der Ball ca. 55 cm über das Tor. Eine zweite Möglichkeit verpasste unser Topstürmer Makangu, die Flanke war jedoch auch etwas in den Rücken gespielt. Folgerichtig ging es mit 1:0 in den Pausentee – es konnte nur besser werden.
Mit dem Pfiff des Schiedsrichters in sein Arbeitsgerät zum Start des zweiten Abschnittes wirkten unsere in rot spielenden Nulldreier wacher und kamen folglich häufiger in die Richtung des Strafraumes des Heimteams. An Torchancen mangelte es weiterhin, doch man merkte nun endlich, dass das Team will. Der agile Einwechsler Albrecht machte mit seinen starken Sprints einige Löcher in der Viktoria-Defensive auf, doch ab dem 16er agierten die Gäste noch immer zu harmlos auf dem schwer zu bespielenden Rasen, der offensichtlich seit einigen Wochen keinen Friseur mehr gesehen hatte. Jedenfalls blieb der Ball zeitweise fast im Rasen stecken. In der 65. Minute konnte zumindest der Ausgleich bejubelt werden. Aus 142 Metern Entfernung war Lucas Albrecht als Torschütze auszumachen. Doch statt nun auf das zweite Tor zu gehen, schien es, als ob die Nulldreier mit dem Punkt zufrieden waren. Beide Teams schoben in der Folge mehr oder weniger den Ball in ihren Reihen umher. Das Unentschieden war besiegelt, doch fast hätte es doch noch ein Tor gegeben. In der Schlussminute rettete zunächst das Aluminium für 03, nur Sekunden später unser guter Keeper Gladrow.
Gerade aufgrund der letzten Minute war es ein Punktgewinn, wenngleich über das gesamte Spiel gesehen, weitaus mehr möglich war. Mit dem Ligaalltag geht es erst in zwei Wochen weiter, am kommenden Freitag wartet erstmal ein Wiedersehen mit Daniel Becker. Dritte Runde Landespokal, 19:30 Uhr in Luckenwalde. Allez les bleus!
FC Viktoria 1889: Marcus Rickert – Stephan Brehmer (75. Maximilian Watzka), Rico Morack, Robert Schröder, Gökhan Ahmetcik, Sebastian Huke (53. Fatih Yigitusagi), Tim Lensinger, Ümit Ergirdi, Thomas Kruschke, Caner Özcin (85. Fabian Fritsche), Sebastian Stachnik
Nulldrei: Marvin Gladrow – Severin Mihm, Ugurtan Cepni, Jonas Schmidt, Miroslav Hecko (46. Lucas Albrecht), Julian Prochnow, Lovro Sindik, Leon Hellwig (75. Christopher Blazynski), Maximilian Zimmer (83. Jean-Marc Soine), Bilal Cubukcu, Joaquim Makangu
Tore: 1:0 Ümit Ergirdi (20.); 1:1 Lucas Albrecht (65.)
Schiedsrichter: Felix-Benjamin Schwermer
Zuschauer: 1218 (davon 800 aus Babelsberg)
Matzetias