Vorbericht Nulldrei TV Spielbericht und PK Bildergalerie
Mit dem Sieg gegen die zweite Vertretung von Hertha BSC ist Nulldrei offiziell eine der heimstärksten Mannschaften der Liga. Punktgleich mit Carl Zeiss Jena und dem 1. FC Magdeburg rangiert unser KarLi auf dem zweiten Platz der Heimtabelle. Ein intensives und einsatzstarkes Spiel gegen die Herthaner brachte den gewünschten Erfolg. Miroslav Hecko schoss sich in der ersten Halbzeit zum Doppeltorschützen, Tobias Grundler legte später nach.
Nach Abpfiff findet sich nur wenig, was man an diesem Spiel kritisieren könnte. Gegen die offensiv stärkste Truppe der Liga wurde über neunzig Minuten das Tor sauber gehalten. Zugleich ergatterte man sich nach vielen engen Spielen ein eindeutiges Ergebnis von 3:0 (2:0). Einzig einige Unkonzentriertheiten in der zweiten Hälfte ließen Raum für den Gegner.
Das individuelle Laufpensum aller Babelsberger Akteure war heute überragend. Die Bereitschaft und der Wille zum Sieg waren da. Verdient trennte man sich mit einem derart eindeutigen Ergebnis. Erwähnenswert: Seit Tobias Grundlers Offensivaktion in der 79. Minute scheinen Lupfer wieder im Tor zu landen. Wir danken allen für diesen Abend!
Laufen, Kämpfen, Siegen – eine perfekte Inszenierung
Vor zwei Tagen kaufte ich Theaterkarten für das Stück von Friedrich Dürrenmatt „Der Besuch der alten Dame“, das seit April dieses Jahres im Deutschen Theater aufgeführt wird. Der Verkäufer an der Kasse konnte sich mein verschmitztes Lächeln beim Bezahlen nicht erklären. Dafür gab es zwei Gründe: Zum einen war ich froh, noch gute Plätze für das regelmäßig ausverkaufte Stück erstanden zu haben, zum Anderen freute ich mich schon insgeheim auf meinen Besuch im KarLi am folgenden Tag. Denn auch da stand der Besuch einer alten Dame auf dem Programm. Der Theaterbesuch hat mit dem Stadionbesuch so gut wie nichts zu tun, gewisse Parallelen lassen sich aber dennoch ziehen. Der SVB hatte sich für den Abend etwas Besonderes einfallen lassen: Mit einem Eintrittspreis von 5 Euro auf allen Plätzen sollte möglichst vielen Zuschauern ermöglicht werden, das Spiel gegen die Hertha-Reserve im KarLi zu erleben. Die Aktion lockte immerhin 2500 Interessierte an. Der Haupt-Verantwortliche für die Dramaturgie des Abends, Nulldrei-Trainer Cem Efe, schickte bis auf eine Ausnahme die gleichen Akteure ins Spiel, wie beim letzten erfolgreichen Auftritt vor heimischem Publikum vor zwei Wochen gegen Jena. Miroslav Hecko spielte jedoch diesmal von Beginn an für Tobias Grundler. Hecko, der im Programmheft noch für die Rolle des „Abwehrrecken“ angekündigt worden war, trat zur Überraschung und Freude des Babelsberger Anhangs in der Rolle des „Abstaubers“ auf. Hertha-Trainer Ante Covic wollte seinen Teil zu einer spannenden und hochkarätigen Aufführung beitragen, indem er mit Marvin Plattenhardt, John Anthony Brooks und Hany Mukhtar drei Spieler aus dem Bundesligaensemble aufbot. Die erste Gelegenheit im Spiel hatten die Hausherren bereits in der Anfangsphase. Ein Freistoß von Bilal Cubukcu aus etwa 28 Metern fand nur deshalb nicht den Weg ins Tor, weil Gäste-Keeper Philip Sprint zur Stelle war und das Spielgerät über die Latte lenkte (3. Min.). In der 12. Minute setzten die Gäste ein erstes Achtungszeichen. Mukhtar setzte sich auf der linken Seite durch, traf aber zum Glück für die Nulldreier mit seinem Schuss nur das Außennetz. Mitte des ersten Abschnittes wurde die Rolle Heckos in der Inszenierung erkennbar. Maxi Zimmer drang nach einem sehenswerten Zuspiel von Cubukcu in den 16er ein, spielte den Ball quer auf Hecko, der eiskalt aus sieben Metern einschoss. Der Babelsberger Anhang, der das Team von Anfang an unermüdlich angefeuert hatte, war zum ersten Mal aus dem Häuschen.
Die Hausherren kontrollierten in der Folge das Spiel und versuchten sofort nachzulegen. Nur zehn Minuten später war Hecko erneut zur Stelle. Er verwertete diesmal eine Flanke von der linken Seite am langen Pfosten per Direktabnahme.
Mit einer sicheren Zwei-Tore-Führung ging es in die Pause.
Die zweite Hälfte begann, wie die Erste aufgehört hatte. Hecko schien seine Rolle immer besser zu gefallen. Sein Schuss, wiederum nach einem Zuspiel von Zimmer, verfehlte das Ziel aber knapp (47. Min.). Die Charlottenburger strahlten nun aber auch mehr Torgefahr aus und kamen zu Torchancen. Bei Kopfbällen von Rockenbach (49. Min.) und Brooks (51. Min.) zeigte sich Marvin Gladrow als sicherer Rückhalt und war auf dem Posten. Die Abwehr erwies sich über die gesamte Zeit als sattelfest, und durch schnelles Umschaltspiel versuchten die Blau-Weißen die Entscheidung herbeizuführen (Konter über zwei Stationen nach Ecke Hertha, 65. Min.; Solo Severin Mihm, 70. Min.). In der 71. Minute verließ unser Doppeltorschütze die Bühne. Für ihn kam Tobias Grundler ins Spiel. Mit dem zweiten Schachzug des Dramaturgen Efe wurden die Gäste schließlich in die Knie gezwungen. Nach nur sieben Minuten Einsatz lupfte Grundler den Ball über den Gäste-Keeper ins Gehäuse (78. Min.). Den durch großen kämpferischen Einsatz, enorme Laufbereitschaft und effiziente Chancenverwertung auch in der Höhe verdienten Sieg brachte unsere Equipe sicher ins Ziel. Dieser wurde natürlich ausgelassen mit den Fans gefeiert. Wie nach einer gelungenen Theateraufführung gab es zum Abschluss von den Rängen tosenden Applaus und rhythmisches Klatschen. Dürrenmatt selbst hat sein Stück als eine Tragikomödie bezeichnet. Die Aufführung im Deutschen Theater ist gleichzeitig ein Lehrstück. So mag das Spiel für die Hertha-Reserve gewesen sein.
Für uns war es einfach nur eine perfekte Inszenierung. Danke an alle, die diesen ganz besonderen Abend ermöglicht haben!
Das nächste Spiel unserer Mannschaft findet am 5. Oktober beim FC Viktoria 1889 Berlin statt. Anstoß im Stadion Lichterfelde ist um 13:30 Uhr. Wir hoffen auf den ersten Auswärtserfolg!
Aufstellung Nulldrei: Gladrow – Mihm, Prochnow, Schönwälder, Cepni – Hellwig, Sindik – Hecko (71. Grundler), Cubukcu, Zimmer (62. von Piechowski) – Makangu (68. Albrecht)
Trainer: Cem Efe
Aufstellung Hertha BSC II: Sprint – Regäsel, Breitkreuz, Brooks, Plattenhardt – Samson – Fuchs (78. Born), Rockenbach da Silva, Mukhtar (68. Andrich), Zingu (46. Dem) – Stephan
Trainer: Ante Covic
Schiedsrichter: Eugen Ostrin (Eisenach)
Zuschauer: 2.721 (davon etwa 80 im Gästeblock)
Tore: 1:0, 2:0 Hecko (23., 34.), 3:0 Grundler (78.)
Rote Karte: -/-
Gelbe Karten: Schönwälder, Albrecht/ Samson, Dem, Andrich