RL Nordost, 4. Spieltag: Babelsberg 03 vs. TSG Neustrelitz 1:0 (0:0)

 

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Die Emotionen schwappen über! Erneut konnte unsere Mannschaft im zweiten Heimspiel in Folge drei Punkte einfahren – und nicht nur das, auch die Einstellung stimmte. Die Elf konnte den amtierenden Meister der letzten Saison mit einem 1:0 (0:0) Sieg zurück in die Heimat schicken.

Den entscheidenden Treffer erzielte der ackernde Rafael Makangu in der 88. Minute. Die Mannschaft arbeitete über 90 Minuten konzentriert den Gästen entgegen und belohnte sich am Ende selbst mit dem Heimerfolg. In der ersten Halbzeit kamen beide Teams zu ihren Möglichkeiten, zeigten 20 Meter vor dem gegnerischen Tor aber zu wenig Entschlossenheit, so auch der Eindruck der Trainer bei der Pressekonferenz.

In der zweiten Halbzeit ging es ähnlich weiter: Eine Partie mit vielen Chancen, schönem Fußballspiel, die aber ohne entscheidende Tore auskam. Erst als die Anspannung gegen Ende stieg, gelang Nulldrei der Siegtreffer. “Rafael Makangu stand schon vorher in besseren Positionen zum Tor, die er ebenso hätte nutzen müssen. So musste er sich noch einmal mehr um den Gegner drehen, um das Tor zu schießen.”, so Cem Efe.

Wir freuen uns sehr über den Erfolg und gratulieren allen Spielern und Nulldreiern, die am Freitagabend den Weg ins Karl-Liebknecht-Stadion gefunden haben, um letztlich mit uns zu feiern.


So kann es weitergehen

Nach den viel zu kurzen, jedoch ereignisreichen Sommerferien begann bereits am vergangenen Mittwoch der Schulbetrieb für den Lehrkörper an zahlreichen Brandenburger Bildungseinrichtungen. Während die erste Versammlung am Mittwoch in der Regel noch recht interessant ist, man erfährt zum Beispiel die neusten Vorschriften, lernt neue Kollegen kennen, usw. , so ist der Donnerstag als Fortbildungstag nur noch als mittelspannend zu bezeichnen. In diesem Jahr standen Themen wie Yoga, Rückenschule, Burnout oder auch Zeitmanagement auf dem Themenplan. Todesmutig wählte ich die beiden letztgenannten Themen, wobei das letztgenannte Thema am ergiebigsten gewesen wäre, wenn ich es mir geschenkt hätte, jedenfalls wäre das dann das optimale Zeitmanagement gewesen. Nun ja, irgendwie überlebte ich die Veranstaltungen, so dass nur noch der Freitag für Räumereien und Aufräumereien übrig blieb. Sicherlich fragt sich der aufmerksame Leser bisher, was das alles mit dem Fußballpunktspiel unserer Nulldreier gegen die TSG aus Neustrelitz zu tun hat, ihr werdet den Übergang vom Prolog zur Haupthandlung möglicherweise eventuell feststellen. Den ganzen Freitag überlegte ich beim Aufräumen jedenfalls, wie dieser Spielbericht auf meine schachlichen Aktivitäten zu beziehen sei. Ein Namensvergleich der Neustrelitzer TSG mit meiner Heimatstadt bot sich nahezu an, wurde jedoch aufgrund möglicher Schleichwerbung verworfen. Also musste doch das Motiv der Schacheröffnungen herhalten – na dann mal los.

Zum dritten Spiel am vierten Spieltag der laufenden Serie musste 03-Coach Cem Efe nur auf einer Position umstellen. Der gelb-rot-gesperrte Urgutan Cepni wurde durch Miroslav Hecko vertreten, der die Position des rechten Außenverteidigers einnahm. Auf Linksaußen rückte dafür wieder Severin Mihm. Die Zuseherinnen und Zuseher bekamen in den folgenden Minuten ein hochklassiges Regionalligaspiel zu sehen. Selbst der Schreiberling muss lange zurückblicken und blickt immer noch zurück, sich an eine solch intensive Begegnung zu erinnern. Im Stile des wilden Königsgambit (vgl. 1. e4 e5 2. f4 exf4) begannen beide Mannschaften, obschon noch kein Spieler oder Bauer geopfert werden musste. Einen ersten Warnschuss gab unser Läufer Sindik ab, der im Nachfassen vom TSG-Keeper Strähle festgehalten werden konnte. Überhaupt dominierten die Nulldreier die erste Viertelstunde, was sich in weiteren Chancen zeigte. Eine präzise Cubukcu-Flanke landete bei Mihm, ein Verteidiger (?) klärte auf der Linie zu Albrecht, der schlenzte den Ball aus 15 Metern ins rechte Eck. Ärgerlicherweise stand da wiederum ein TSG-Spieler, der noch einmal klärte. Schade. In der Folge kam der Staffelsieger der letzten Saison besser in die Begegnung. Ziemlich gefährlich wurde es für den Gastgeber in der 18. Minute, als eine Hereingabe von der rechten Seite im Strafraum den TSG-Stürmer fand, Gladrow jedoch blitzschnell die Murmel entschärfen konnte. Auch danach blieb es ein nahezu ausgeglichenes Spiel, wenngleich Neustrelitz zur Mitte der ersten Halbzeit in Führung gehen musste. Eine Flanke köpfte der völlig ungedeckte Nikola Trkulja dankenswerterweise über das 03-Tor. Nur zwei Minuten später verzog Lucas Albrecht über das Tor. Welch ein prächtiger Torsteher Marvin Gladrow ist, bewies er nach der 31. Zeigerumdrehung. Einen Vollspannschuss von der Strafraumgrenze lenkte er prächtig über den Querbalken. Wie es im Königsgambit nun einmal so üblich ist: angegriffen wurde von beiden Seiten, der Ausgang ist unklar, derjenige, der den ersten bösen taktischen Schlag macht, gewinnt die Partie.

Zum zweiten Spielabschnitt wechselte die Taktik in der Begegnung, statt offensiver Aktionen bekam das Publikum nun noch stabilere Defensivreihen zu sehen, auch vergleichbar mit der slawischen Verteidigung. Häufig gehen diese Partien unentschieden auf dem Brett aus, sofern nicht der ein oder andere seine Stellung überzieht oder die Konzentration verliert. Gut zehn Minuten nach Wiederanpfiff war es einmal mehr Sindik, der ein Zuspiel in den Neustrelitzer Reihen auf Höhe der Mittellinie antizipierte, sich den Ball schnappte und bis zur Grundlinie rasch runter rannte. Seine nicht hundertprozentige Flanke verpasste der freistehende Petrik. Das jederzeit spannende Spiel verging in der Folge ohne größere Chancen, war jedoch mehr als nur spannend. Efe brachte mit Makangu und Grundler frisches Personal für den Offensivbereich, was sich fast schon in der 82. Minute ausgezahlt hätte. Der freigespielte Makangu schoss noch über das Tor. Fast die identische Situation gab es sieben Minuten später zu bewundern, als die Neustrelitzer kurzzeitig die Konzentration bzw. ihre Gegenspieler aus den Augen verloren. Grundler legte den Ball auf Makangu, der wackelt seinen Gegenspieler aus, Schuss, unhaltbar, 1:0, großer Jubel im Karli. Der schon in der Nachspielzeit getretenen TSG-Freistoß fand zum Glück nicht den Weg ins Tor, so dass es beim 1:0-Sieg für die Gluten und Blauen blieb.

Das Fazit gibt es heute stichpunktartig: die Abseitsfalle sowie die Innenverteidigung funktionieren nahezu perfekt, sechs Punkte aus drei Spielen, nicht abheben, Mannschaftsleistung, Makangu entwickelt sich langsam zum Toptorschützen, liebe Grüße an die Kernberge nach Jena, bei den Größten der Welt am Mittwoch punkten!

Nulldrei: Gladrow – Hecko, Prochnow, Schönwälder, Mihm – Hellwig, Sindik – Zimmer (74. Grundler), Cubukcu – Albrecht (82. Piechowski) , Petrik (59. Makangu)

Neustrelitz: Strähle – Zolinski, Franke, Pütt, Rutter, Müller, Wunderlich, Trkulja (70. Diouf), Weidlich, Schied (84. Stövesand), Adamyan (62. Böttcher)

Tor: 1:0 Makangu (89.)

Schiedsrichter: Stefan Herde

ZuschauerInnen: 2072 (davon 120 aus Neustrelitz)

Matzetias