FLB-Pokal, 1. Runde: SG Phönix Wildau 95 vs. Babelsberg 03 1:3 (0:0)

 

Vorbericht

Der Anschlusstreffer der Gastgeber wenige Minuten vor Schlusspfiff trübte die Stimmung nicht. Unsere erste Mannschaft erreicht die zweite Runde des diesjährigen Landespokals.

Vor allem Erfolg galt es aber, eine müde erste Spielhälfte zu überwinden, in welcher beide Mannschaften nicht über ein 0:0 hinaus kamen. Viele ungenutzte Chancen, sechs vergebene Ecken und eine sicherlich gepfefferte Kabinenansprache unseres Trainers Cem Efe in der Halbzeitpause brachten jedoch Abhilfe und rüttelten die Spieler wach.

In der zweiten Halbzeit konnte man den Klassenunterschied von drei Ligen wirkend machen und die Führungstreffer bis hin zum 3:0 in der 77. Minute erzielen. Torschützen waren Severin Mihm und der zur Halbzeit eingewechselte Lucas Albrecht. Das dritte Tor entstand in Zusammenarbeit zwischen einem Wildauer Spieler und Rafael Makangu.

Aufstellung Nulldrei: Dominic Feber, Severin Mihm, Christian Schönwälder, Leon Hellwig, Rafael Makangu, Maximilian Zimmer, Julian Prochnow, Miroslav Hecko, Oliver Traeder (46. Bilal Cubukcu), Tobias Grundler (46. Lucas Albrecht), Lovro Sindik

Tore Nulldrei: Severin Mihm (56. Minute), Lucas Albrecht (63.), Eigentor (77.)


Nüchtern in die zweite Runde gespielt

Landespokalspiele mit Nulldrei sind zu vergleichen wie ein Ei, das nahezu immer eine Überraschung bereithält. Man weiß selten, was wirklich drin ist. Die letzten Jahre belehrten mich eines Besseren, lieber ohne Optimismus Pokalspiele der Babelsberger zu frönen, auch schon in Runde eins. Nahezu ärgerlich war da schon die weite Anreise aus der Stadt mit dem längsten See Brandenburgs, war man es in den vergangenen Spielzeiten doch gewöhnt, dass gerade die erste Runde im Heimatkreis stattfand. Durfte man vor zwei Jahren einen glanzlosen 3:0-Sieg bei Schwarz-Rot Neustadt besuchen, ragte vor vier Jahren das schnörkellos gespielte, zweistellige 10:0 bei Hansa Wittstock heraus. Das war auch die Pokalsaison, in der sich 03 letztmalig den Pott sicherte. Nun also wartete der Landesligist Wildau, der mit seinem Stadionheft wirklich nutzloses Fußballwissen präsentierte. So wurde beispielsweise einer Person der Beruf eines Raumausstatters zugewiesen oder der ideale Abwurfwinkel beim Einwurf definiert.

Einige Wechsel in der Startformation im Vergleich zum 2:0-Erfolg gegen den Berliner AK konnten die gut 200 NuldreierInnen im Otto-Franke-Stadion bewundern. Und die Bewunderung dauerte sagenhafte 45 Minuten, dann war nämlich der erste Spielabschnitt auch schon wieder vorbei, ohne dass ein Tor gefallen war. Sehr tief stehend und geschickt verteidigend schaffte es der Gastgeber, dass unsere Blau-Weißen keine klare Torchance kreieren konnten, wenngleich der Ballbesitz bei nichtgemessenen 85 Prozent lag.

Mit den zwei Einwechslern zur Pause – Albrecht und Cubukcu – kam gleich mehr Belebung und Tempo ins Spiel. Insbesondere schafften es die Außenverteidiger nun häufiger, sich mit dem Ball bis zu Grundlinie durchzusetzen und dann Flanken in den Strafraum zu bringen. Zudem ließen beim Feuervogel langsam die Kräfte und auch die Konzentration nach, so dass in der 56. Minute folgerichtig das 1:0 fiel. Eine Cubukcu-Ecke flog in den Wildauer Strafraum, aus dem Gewühl heraus traf Severin Mihm. Nur wenige Minuten später versenkte der hervorragend freigespielte Albrecht zum 2:0, indem er aus Sicht des Schützen den Ball rechts am Torwart vorbeispitzelte. Die Partie war entschieden, einige Chancen jedoch noch zu bewundern. So zum Beispiel ein fulminanter 50 Meter-Schuss von Soine, der jedoch nur an der Latte landete – der Keeper stand da etwas weit vor seinem zu schützenden Objekt. Einmal konnten dann die Nulldreier noch jubeln, als Makangu köpfte, dann der Ball an irgendeine Fußspitze sprang und von dort ins Tor. Zwei Minuten später korrigierte der freistehende Kapitän Björn Müller mittels Kopf das Ergebnis auf 1:3, gleichbedeutend mit dem Endstand. Was zählt, ist der Einzug in die zweite Runde, wennschon besonders die Spielweise im ersten Durchgang als nüchtern zu bezeichnen ist.

SG Phönix Wildau: Bonkowski – Kuhl, Hämmerling, Nickey, Babinowsky, Hörandel, Reimer (81. Karolat), Goltz (66. Sarza), Franke, Müller, Kurtisevic (46. Neumann)

Nulldrei: Ferber – Mihm, Schönwälder, Prochnow, Hecko (66. Soine), Hellwig, Sindik, Traeder (46. Albrecht), Grundler (46. Cubukcu), Zimmer, Makangu

Tore: 0:1 Severin Mihm (56.), 0:2 Lucas Albrecht (63.), 0:3 Joaquim Makangu (77.), 1:3 Björn Müller (79.)

Schiedsrichter: Nico Savoly

Zuschauer: schätzungsweise 450, davon 200 aus Babelsberg

Matzetias