Am Samstag, den 24. Mai 2014 bricht die Babelsberger Fangemeinde zur letzten Partie der Saison 2013/2014 auf nach Meuselwitz. Mit einem Punkt aus diesem Spiel wäre für Babelsberg 03 der Klassenerhalt sicher, doch auch dieser Punkt muss erst entführt werden. Nach dem “Dreier” gegen Hertha BCSII am vergangenen Sonnabend, auf eigenem Platz, hoffen die Nulldreier auf eine ähnlich gute Leistung in Thüringen.
Der Zipsendorfer FC Meuselwitz ist durch die Lastminute-Niederlage in Jena in die gleiche Situation wie die Babelsberger geraten und benötigt ebenfalls einen Punkt zum Klassenerhalt. Die weiteren Protagonisten im Abstiegskampf lauten Lok Leipzig und Hertha BSC. Für den Verbleib in der Regionalliga benötigen beide Vereine einen Sieg. Spannung und Dramatik ist somit vorprogrammiert.
Die Mannschaft des SV Babelsberg03 kann in der Ferne mit einer starken Unterstützung der Fans rechnen. Zwei Fanbusse sind bereits ausgebucht, der dritte Bus dürfte in Kürze ausverkauft sein.
Vorbericht
Die Lage:
Am kommenden Wochenende findet der letzte Spieltag der Regionalliga-Saison 2013/2014 statt. Während an der Tabellenspitze längst Klarheit herrscht und sich die TSG Neustrelitz sportlich wie mental auf die Aufstiegsspiele gegen Mainz 05 II vorbereitet, tobt am Tabellenende ein Abstiegskampf, wie er dramatischer kaum sein könnte. Die entscheidende Frage, wer Optik Rathenow in die Oberliga begleiten muss, wird in zwei direkten Duellen der vier verbliebenen Abstiegskandidaten beantwortet. Während Hertha BSC II Lok Leipzig empfängt, treten unsere Nulldreier beim Zipsendorfer FC Meuselwitz an. Während Hertha II, den Zipsendorfern und unserer Elf ein Remis zum Klassenerhalt genügen würde, benötigt der 1.FC Lok Leipzig unbedingt einen Sieg. Sollten die Sachsen in Berlin aber gewinnen, würde der Verlierer aus Meuselwitz gegen Babelsberg absteigen. Bei einem Remis in Zipsendorf würde es dagegen dann die Hertha-Bundesliga-Reserve erwischen. Prognosen sind sehr schwierig. Lok Leipzig hat natürlich einen Lauf, während die Hertha Reserve anscheinend vom erneuten Abstiegskampf überrascht wurde und bislang noch keine Einstellung dazu gefunden hat. Ein Leipziger Sieg erscheint also nicht unwahrscheinlich. Die Zipsendorfer sind nach dem Trainerwechsel wiedererstarkt, aber auch unsere Mannschaft wusste am vergangenen Wochenende vor allem kämpferisch voll zu überzeugen. Viel wird auch darauf ankommen, wer den enormen psychischen Druck am besten verkraften wird. Rettungsanker könnte dann immer noch der Aufstieg der TSG Neustrelitz sein, da in diesem Falle nur ein Team (Rathenow) absteigen würde. Aber darauf wird sich keiner der anderen Abstiegskandidaten verlassen wollen.
Der Gegner:
Der Zipsendorfer FC Meuselwitz beendete die vergangene Saison auf einem guten 7. Tabellenplatz und für diese Spielzeit, die inzwischen fünfte in der Regionalliga, strebten die Ostthüringer eine weitere Verbesserung an. Dank des Computerherstellers Bluechip AG gelten die Meuselwitzer als finanziell sehr gut aufgestellt, allerdings sind die Geschäftsleute in der Vereinsführung auch durchaus ungeduldig. So wurde der objektiv gute 7. Platz im letzten Jahr intern
keineswegs als voller Erfolg angesehen, da insgeheim Platz 4 anvisiert worden war. Deshalb wurde vor dieser Saison ein personeller Schnitt gemacht. Routiniers wie Benjamin Boltze wurden verpflichtet, um für mehr Konstanz in den Leistungen des Teams zu sorgen, aber auch mehrere junge, hungrige Akteure wurden nach Zipsendorf geholt. Trainer Holm Pinder sprach denn auch von einer „guten Mischung auch erfahrenen und jungen Akteuren“ und von „gesunder Konkurrenz“ im Kader. Insbesondere in der Offensive meinte man in Meuselwitz besser aufgestellt zu sein als in den Vorjahren. Offiziell wurde keine genaue Platzierung als Saisonziel ausgegeben, es dürfte aber allen Beteiligten klar gewesen sein, dass eine Verbesserung des Vorjahresergebnisses erwartet wurde. Insofern startete die neu zusammengestellte Zipsendorfer Elf durchaus mit einigem Druck in diese Saison. Ob es letztendlich daran lag oder ob der Mannschaft doch die notwendige Qualität fehlte, lässt sich von außen schwer beantworten, aber trotz eines 3:1 Sieges bei Lok Leipzig zum Auftakt kamen die Ostthüringer von Beginn an nicht richtig in Form. Auf den Auftaktsieg folgten fünf Niederlagen in Folge und auch danach wechselten sich Licht und Schatten regelmäßig ab, wobei man stets das
Gefühl hatte, dass der Schatten überwog. Erst mit den zwei Auswärtssiegen direkt vor der Winterpause – 4:3 im Karli und 1:0 bei Optik Rathenow – gelang es der Pinder-Elf sich deutlicher von den Abstiegsrängen abzusetzen. Da zum damaligen Zeitpunkt das Tabellenmittelfeld noch punktemäßig dicht beieinander lag, erschien auch das Saisonziel – ein Platz unter den ersten sechs – durchaus noch erreichbar. Die dafür erforderliche Leistungssteigerung blieb aber auch nach der Winterpause aus. Zwar wurden hin und wieder weiterhin Spiele gewonnen (1:0 in Plauen, 1:0 in Nordhausen, 2:1 bei Viktoria Berlin), aber letztendlich überwogen weiterhin die Niederlagen und es setzte sich immer mehr das Gefühl durch, dass die Mannschaft unter ihren Möglichkeiten blieb. Nach den zwei verheerenden Niederlagen 0:4 gegen Halberstadt und 2:6 in Magdeburg hatte Trainer Pinder genug und trat zurück. Er hatte offensichtlich den Glauben an die Wende verloren. Vier Spieltage vor Saisonende übernahm Marco Kämpfe den Platz auf der Trainerbank. Die Vorgaben waren klar. Mit freien Köpfen sollten die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt gesammelt werden. Die Formkurve des Zipsendorfer FCM zeigte beim Debut des neuen Trainers auch sofort klar nach oben. 1:1 hieß es gegen Union II nach starker Leistung. Trainer Kämpfe hatte den Schalter wohl umgelegt. Bei Hertha II konnte eine Woche später sogar ein 2:0 Sieg gefeiert werden. Dass das noch nicht zum Klassenerhalt reichte, lag nur an der phänomenalen Aufholjagd von Lok Leipzig. Am letzten Wochenende waren die Zipsendorfer in Jena dem Klassenerhalt erneut recht nahe, als Michael Rudolph seine Mannschaft in der 49. Spielminute in Führung brachte. Dominik Bock (53.) und Marc -Philipp Zimmerman (89.) drehten das Spiel dann aber noch zugunsten der Jenenser, so dass dem Zipsendorfer FC Meuselwitz vor dem letzten Spiel immer noch genau ein Punkt fehlt. Erschwerend kommt für die Zipsendorfer hinzu, dass sie am letzten Spieltag im eigenen Stadion antreten müssen, denn im bisherigen Saisonverlauf erwiesen sie sich als extrem heimschwach. Gerade mal 2 Heimspiele konnten gewonnen werden (3 Unentschieden, 9 Niederlagen). Die besten Torschützen in dieser Saison sind Manuel Starke und Sebastian Weiske mit jeweils 6 Treffern, ein echter Vollstrecker fehlt den Zipsendorfern aber genauso wie unserer Elf. In der Abwehr war die Mannschaft von Trainer Kämpfe zuletzt insbesondere bei Standards und hohen Flanken sehr anfällig. Torhüter Norman Teichmann präsentierte sich beim Spiel in Jena aber in sensationeller Form und bügelte die Stellungsfehler seiner Vorderleute gleich reihenweise mit Bravour aus. Fazit: Beide Mannschaften begegnen sich auf Augenhöhe, so dass ein leistungsgerechtes Remis durchaus möglich erscheint.
So könnte der Zipsendorfer FCM am Sonnabend ins Spiel gehen:
N. Teichmann – Böhme, F. Müller, Luck, Kuhlmey – Boltze, Sträßer, Starke, Albert – Rudolph, Weiske
Der Trainer: Marco Kämpfe
Die taktische Ausrichtung: 4-1-3-2 System
Das Saisonziel: Platz 6 – deutlich verfehlt
Die letzten Spiele:
28. Spieltag Hertha BSC II – Zipsendorfer FCM 0:2 (0:0);
Tore: 0:1 Weiske (64.), 0:2 Albert (69.);
Zuschauer: 387
29. Spieltag Carl Zeiss Jena – Zipsendorfer FCM 2:1 (0:0);
Tore: 0:1 Rudolph (49.), 1:1 Bock (53.), 2:1 M.-P. Zimmermann (89.);
Zuschauer: 2.307
Die Tabellenposition: Platz 14 mit 33 Punkten aus 29 Spielen