RL Nordost, 20. Spieltag: Germania Halberstadt vs. Babelsberg 03

 

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Am Sonntag, den 16.03., geht es wieder um drei Punkte – im Kampf mit einem direkten Ligakonkurrenten. Die Chancen, auch gegen Germania Halberstadt zu punkten, scheinen nach dem überzeugenden Sieg gegen den Berliner AK am vergangenen Wochenende nicht schlecht. Halberstadt belegt in der Tabelle den 10. Rang und liegt damit nur einen Platz sowie einen Punkt über dem aktuellen Stand des SV Babelsberg 03.

Die letzten vier Spiele brachten den Harzern nur einen Punkt ein. Drei Niederlagen gegen Nordhausen, Viktoria Berlin und Magdeburg folgte zuletzt ein 0:0 Unentschieden gegen die U23 von Hertha BSC Berlin. Der Anpfiff im Friedensstadion erfolgt um 13.30 Uhr.


16.03.2014 13:30 Uhr: Friedensstadion

Die Lage: Dank einer kämpferisch und läuferisch überzeugenden Leistung besiegte unsere Mannschaft am vergangenen Freitagabend den Berliner AK verdient mit 2:1 und beendete damit ihre sieglose Zeit. Für die Berliner war es dagegen nunmehr die siebente Niederlage in Folge. Die bärenstark in die Saison gestarteten Berliner weisen nun mit 8 Siegen bei 8 Niederlagen und 3 Remis nur noch eine ausgeglichene Bilanz auf und befinden sich im sogenannten Niemandsland der Tabelle. Dort wiederum wären unsere Nulldreier auch gerne, befinden sie sich ungeachtet des jüngsten Sieges doch weiter mitten im Abstiegskampf. Momentan beträgt das Polster auf den Vorletzten Optik Rathenow 9 Punkte. Dennoch sollte man nicht den Fehler machen die Kahlisch Elf oder das momentane Tabellenschlusslicht Lok Leipzig voreilig abzuschreiben. Letztere sendeten am vergangenen Wochenende beim 1:0 Sieg über den FSV Zwickau ein deutliches Lebenszeichen. Durch diese Niederlage rutschen die Westsachsen ihrerseits nun auch ins Abstiegsschlamassel hinein. Ohnehin zeigt ein Blick auf die Tabelle keine klare Abstiegszone. Sicher sind Rathenow und Lok Leipzig momentan etwas abgeschlagen. Sollten sie aber zwei, drei Spiele gewinnen, so sind neben unserer Elf auf jeden Fall auch die Zipsendorfer, Hertha II, Zwickau, Halberstadt und Viktoria Berlin und der VfB Auerbach wieder gefährdet. Dazu müssten Rathenow und/oder Leipzig aber erst mal eine Siegesserie starten. Insofern darf man auf den kommenden Spieltag äußerst gespannt sein. Lok Leipzig tritt beim schwächelnden BAK an und Optik Rathenow empfängt mit Viktoria Berlin einen direkten Konkurrenten. Außerdem treffen Zwickau und Auerbach aufeinander. Gut möglich also, dass sich die Lage im Tabellenkeller weiter zuspitzt. Unsere Mannschaft wäre also gut beraten, an die kämpferische Leistung von Freitag anzuknüpfen und auch in Halberstadt zu punkten.

Der Gegner: Eigentlich wollte Germania Halberstadt nach einem Jahr des Umbruchs eine ruhigere Saison erleben. Eine Saison in der sich die fußballerisch gute Mannschaft mit jungen ehrgeizigen Spielern unter der bewährten sportlichen Leitung des Duos Fait-Florian Banser (Manager) und Willi Kronhardt (Trainer) in Ruhe weiterentwickeln und verbessern sollte, so dass irgendwann die Regionalligaspitze erreicht werden könnte. Der Verein galt als finanziell gesund und das Umfeld als positiv eingestellt. Ein einstelliger Tabellenplatz galt als mehr oder weniger problemlos erreichbar. Verstärken wollte sich die Germania vor allem in der Offensive, da die Abwehr als fünftbeste der Vorsaison über jeden Zweifel erhaben schien. Inzwischen sind einige Monate vergangen – Germania Halberstadt belegt momentan den 10. Tabellenplatz und ein einstelliges Ergebnis liegt ohne Frage weiterhin im Bereich des Machbaren. Die harmonische, geradezu idyllische Stimmung ist aber auch im Harzvorland mittlerweile Geschichte. Bereits zum Ende des Jahres 2013 hatte Manager Fait-Florian Banser seinen sofortigen Rücktritt verkündet. Der Grund sollen Meinungsverschiedenheiten mit Präsident Olaf Herbst über die Planungen über die Saison hinaus gewesen sein. Inzwischen hat nun auch Trainer Willi Kronhardt verkündet, nicht über die Saison hinaus beim Regionalligisten an der Linie stehen zu wollen, was bei den Spielern zu erheblicher Verunsicherung führte, zumal viele Verträge zum Ende der Saison auslaufen. In einem Kicker-Interview sagte Kronhardt, dass sich seine Vorstellungen als Profitrainer sich in einigen Dingen erheblich von denen der derzeitigen Entscheidungsträger unterscheiden würden. Die Vereinsführung wurde von der Mannschaft jedenfalls zum schnellen Handeln aufgefordert und gab diesem Drängen nach und präsentierte den ehemaligen Bundesliga-Torhüter Achim Hollerieth als Trainer in der kommenden Saison. Von entscheidender Bedeutung für den Verein wird außerdem aber sein, ob die Sponsoren auch in Zukunft bereit sind, Regionalliga-Fußball auf höherem Niveau in Halberstadt zu ermöglichen. Zum sportlichen Saisonverlauf lässt sich sagen, dass die spielerisch starke Halberstädter Mannschaft nach missglücktem Saisonstart fünfmal in Folge – zwischen dem vierten und achten Spieltag – gewann, u.a. 4:2 gegen unsere Nulldreier im Karli, und so bis auf Tabellenplatz 4 kletterte. Darauf folgten aber 4 Niederlagen bei denen die Halberstädter insgesamt 17! Gegentore kassierten (beim Berliner AK 1:5, in Jena 0:2 sowie in den Heimspielen gegen Meuselwitz 1:2 und Union Berlin II 3:8 ). Im gesamten Saisonverlauf sind es bereits 39 Gegentreffer in 19 Spielen – das bedeutet absoluten Ligahöchstwert. Von der stabilen Abwehr wie in der Vorsaison kann also keine Rede mehr sein. Nach dieser Niederlagenserie fing sich die Germania zunächst wieder und konnte zumindest die beiden Heimspiele gegen Rathenow und Plauen gewinnen, wie ohnehin festzuhalten bleibt, dass die Halberstädter relativ heimstark sind und 5 ihrer 7 Siege auf heimischem Rasen feierten. In der Rückrunde ist die Germania nun allerdings noch ohne Sieg (1 Unentschieden bei Hertha II, 3 Niederlagen gegen Wacker Nordhausen und den 1.FC Magdeburg sowie bei Viktoria Berlin). Dabei waren die Halberstädter spielerisch häufig die bessere Mannschaft, vorne wurden die hochkarätigen Chancen aber reihenweise nicht genutzt, während sich die Abwehr immer wieder unerklärliche Blackouts leistete. Die torgefährlichsten Halberstädter waren im bisherigen Saisonverlauf Jan Nagel, Nils Gottschick und Emmanuel Krontiris mit 6 bzw. 5 Treffern, während der ehemalige Nulldreier Malick Bolivard in 19 Einsätzen gerade mal 1 Treffer erzielen konnte. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Germania Halberstadt spielerisch unserer Elf wahrscheinlich recht deutlich überlegen sein wird. In Anbetracht der zweifellos vorhandenen Verunsicherung, der mangelhaften Chancenverwertung und der äußerst anfälligen Abwehr der Halberstädter, stehen die Chancen für unsere Mannschaft aber recht gut, auch im Harzvorland punkten zu können. Absolute Voraussetzung ist aber, dass die Abwehr wieder sicher steht und die kämpferische und läuferische Einstellung wie gegen den BAK ist. Der absolute Siegeswille muss jederzeit zu spüren sein, dann können auch spielerische Defizite kompensiert werden.

So könnte Germania Halberstadt am Sonntag ins Spiel gehen: P. Nagel – Schütze, Georgi , Steinhauer, T. Schulze – J. Nagel, Mörck, P. Schubert, N. Gottschick – Bolivard, Krontiris

Der Trainer: Willi Kronhardt

Die taktische Ausrichtung: 4-4-2 System

Das Saisonziel: Einstelliger Tabellenplatz

Die letzten Spiele:

18. Spieltag Germania Halberstadt – 1.FC Magdeburg 0:1 (0:0);
Tor: 0:1 Sowislo (64.);
Zuschauer: 3.396

19. Spieltag Hertha BSC II – Germania Halberstadt 0:0 (0:0);
Tore: Fehlanzeige;
Zuschauer: 401

Die Tabellenposition: Platz 10 mit 23 Punkten aus 19 Spielen