RL Nordost, 9. Spieltag: Babelsberg 03 vs. TSG Neustrelitz 1:2 (1:0)

 

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Über ein Gartenhaus und fehlende Vorbereitung bei Thomas Brdaric

Nachdem ich meine Spielberichtsschreiberlingtätigkeit der Saison 2013/14 mit einem sicheren 2:0-Sieg in Rathenow begonnen hatte und somit die Erfolgsquote glatte 100 Prozent betrug, wollte ich gleich im darauffolgenden Match gegen Neustrelitz, derzeit Tabellenzweiter, nachziehen. Freitagabend, Flutlicht, angenehmes Wetter, perfekte Voraussetzungen. Bevor es jedoch aus der zweitstärksten Schachstadt Brandenburgs (vgl. Neuruppin) nach Babelsberg ging, stand der Aufbau meines Gartenhauses an. Nachdem am Tag der Einheit das Streifenfundament angelegt wurde und bei Nachbarn in weiterer Entfernung dieser Vorgang unverständlicherweise Argwohn auslöste, galt es am Freitag ab acht Uhr, das Gartenhaus aufzubauen, stand doch um 17.00 Uhr die Abfahrt in die Landeshauptstadt an. Also wurde gewerkelt, was das Zeug hielt. Die erste Schwierigkeit bestand jedoch darin, die Tür einzuarbeiten. Nachdem dieses Problem in der Rekordzeit von 90 Minuten gelöst wurde, konnte Wandbohle für Wandbohle gesetzt werden. Als nach weiteren kleineren Schwierigkeiten und 450 Nägeln das Dach drauf war, zeigte die Uhr auch schon kurz vor halb sechs an. Klamottenwechsel, rein ins Auto. Pünktlich um 18.45 Uhr fand ich einen Parkplatz, so dass ich sicher den Anpfiff miterleben konnte.

Nulldrei-Coach Cem Efe konnte gegen das einzige Regionalliga-Team aus MV auf den genesenen Koc zurückgreifen, dafür blieb Druschky zunächst ein Platz auf der Bank vorbehalten. Ein erstes Achtungszeichen setzten dann auch die TSGler, als sie in der fünften Minute ziemlich frei vor Febers Tor auftauchten. Der Schuss konnte gerade so geblockt werden. Dass im weiteren Verlauf das 1:0 für Nulldrei fiel, ist schon überraschend. Wie in Rathenow ackert Albrecht im gegnerischen Strafraum, holt eine Ecke raus. Dieser Eckball fällt wieder auf den Kopf von Jule Prochnow und dann ins Tor. Man könnte meinen, der achtfache Nationalspieler und Trainer Brdaric hatte die letzte Ausgabe von Nulldrei TV verpasst und sich womöglich nicht genügend vorbereitet. Sodann agierten die Gäste etwas aggressiver, insbesondere Mandiangu und Jovanovic sorgten für ordentlich Gewusel. Sein ganzes Können musste Nulldrei-Keeper Feber in Minute 18 in Form einer Fußabwehr nach einem Schuss von Wunderlich aufbieten. Weitere klare Torchancen waren Mangelware, einzig ein Schuss von Jovanovic bleibt erwähnenswert, bei dem der Winkel jedoch gekonnt verkürzt werden konnte.

Zu Beginn und auch im gesamten Verlauf der zweiten Halbzeit merkte man, weshalb die TSG so weit vorn in der Regionalliga Nordost steht. Starkes Pressing durch enorme Laufarbeit, so dass unsere Babelsberger kaum über die Mittellinie kamen, sorgte für eine überlegende Spielweise der Gäste. Dies wurde auch in Chancen deutlich. Wieder war es Wunderlich, der sich auf der rechten Seite durchsetzte, der Ball ging allerdings knapp flach links am Tor vorbei (56.). Vier Minuten später dann das mehr als verdiente 1:1. Ecke von links, Jovanovic steht ziemlich allein und nickt zum Ausgleich ein. Neustrelitz präsentierte sich unterdessen noch offensiver, weshalb es zu Konterchancen kam. Plötzlich wird Koc steil geschickt, zwei Nulldreier gegen den Torwart, das sollte die 03-Führung sein. Doch der Nordkurvenlinienrichter hob sein Winkelement. Warum, das weiß er wohl nur selbst. Abseits konnte es einfach nicht sein, da Koc aus der Tiefe kam. Schade, aber wie es nun mal so ist im Fußball, fällt im Gegenzug das 2:1 für Neustrelitz. Mandiangu ist frei vor Feber, der hält. Der Ball springt zu Medjedovic, der nur ins leere Tore einschieben braucht. Nulldrei konnte sich derweil kaum noch Torchancen erarbeiten, einzig ein Becker-Schuss, der knapp über die Querlatte segelte, sorgte noch für Gefahr. Der Sieg der Gäste geht absolut in Ordnung.

In Ordnung ist inzwischen auch mein Gartenhaus. Am Sonnabend ging es um acht Uhr weiter mit der Dachpappe, die zum Glück noch im Trockenen verlegt werden konnte. Gut eine Stunde später kam der Regen. Doch das störte uns nicht, konnten wir im Inneren die Fußbodenbohlen verlegen. Für Nulldrei wird es darum gehen, am kommenden Wochenende in Zeuthen in die nächste Pokalrunde einzuziehen und darauf das Wochenende, aus dem Vogtland Zählbares mitzubringen. In diesem Sinne, allez les Bleus!

Nulldrei: Feber – Rode, Prochnow, Mihm, Sindik (54. Blazynski), Schwarz, Becker, Zimmer, Koc, Albrecht (81. Makangu), Fuster (77. Druschky)

Neustrelitz: Bittner – Novy, Morack, Franke, Kaiser, Wunderlich (90. Schönwälder), Skoda, Mandiangu (83. Zeugner), Medjedovic, Fuchs, Jovanovic

Tore: 1:0 Prochnow (9.), 1:1 Jovanovic (60.), 1:2 Medjedovic (65.)

Schiedsrichter: Philipp Kutscher

ZuschauerInnen: 2169 (davon 120 Gäste im Gästeblock und auf der Haupttribüne)