Vorbericht Nulldrei-TV
Die Entscheidung über den Klassenerhalt wurde vertagt. Trotz drei erkämpfter Punkte gegen die Herthaner U23 müssen die Nulldreier noch bis zum letzten Spieltag abwarten und gegen Meuselwitz vollen Einsatz zeigen, um den Klassenerhalt zu sichern. Grund ist der Sieg von Lokomotive Leipzig gegen den 1. FC Magdeburg im Parallelspiel.
Dennoch verbleibt ein guter Eindruck vom Spiel der Mannschaft. Mit Einsatz zeigten sie, dass sie verstanden haben, wie wichtig dem Verein der Klassenerhalt ist. Dennis Lemke markierte in der 39. Minute das 1:0. In der zweiten Halbzeit fiel ein weiterer Treffer für unsere Nulldreier, welcher jedoch zu Unrecht aufgrund einer angeblichen Abseitsposition nicht gezählt wurde.
Durch den Sieg überholt Babelsberg den ZFC Meuselwitz und zieht punktgleich mit den Berliner Gästen. Am Samstag, den 24.05., kann man somit aus eigener Kraft den Klassenerhalt klar machen.
Wichtiger Schritt zum Klassenerhalt mit Leidenschaft
Als am Samstagnachmittag um 15:18 Uhr im KarLi im Spiel gegen die Hertha-Reserve der Schlusspfiff ertönte, war deutlich zu spüren, welche Last von dem Babelsberger Trainer-Team, der Mannschaft und den über 2400 Nulldrei-Anhängern abfiel. Mit dem Sieg gegen die Herthaner nach aufopferungsvollem Kampf ist der Klassenerhalt zwar noch nicht in trockenen Tüchern. Nulldrei hat aber am letzten Spieltag hierfür nun sehr gute Karten in der Hand.
„Fußball ist Leidenschaft“, sagte Nulldrei-Trainer Cem Efe und sprach damit nach dem Spiel große Worte gelassen aus. Endlich sahen die Fans von der Mannschaft die seit langem eingeforderte Leidenschaft und Moral. Die Mannschaft kämpfte um jeden Meter Boden im KarLi, kein Ball wurde abgeschrieben und am Ende war schließlich auch mal das Glück auf der Seite der Nulldreier. Babelsberg ist endlich im Abstiegskampf angekommen, spät aber hoffentlich nicht zu spät.
Die Vorzeichen für dieses Spiel waren nicht gerade die besten. Zum einen fielen Kapitän „Jule“ Prochnow (Gelb-Sperre) sowie Zlatko Hebib, Heiko Schwarz und Jerome Maas verletzungsbedingt aus. Zum anderen hatten die Blau-Weißen bis dato erst drei Heimspiele für sich entscheiden können. In der Rückrunde stand erst ein Heimsieg zu Buche (7.3.2014 vs. Berliner AK).
„Vor dem Spiel waren wir mit dem Rücken an der Wand“, sagte Cem Efe. Trotz dieser negativen Vorzeichen war die Grundstimmung im KarLi vor dem Spiel durchweg positiv. Die Musikauswahl trug dazu ebenfalls bei. Ein Lied das mir seit Tagen nicht aus dem Kopf ging, war nun für alle zu hören: „Erna kommt!“
Von Beginn an war zu spüren, dass beide Mannschaften einen Rückstand unbedingt vermeiden wollten. Die Anfangsphase war von vielen Standards auf beiden Seiten geprägt. Hertha-Keeper Philip Sprint wurde zum ersten Mal nach einer Nulldrei-Ecke durch einen Kopfball des aufgerückten Laurin von Piechowski geprüft (8. Min.). Ab Mitte der ersten Hälfte bestimmten die Hausherren das Spiel und erarbeiteten sich Chancen aus dem Spiel heraus. Den Auftakt bildete eine gefährliche Hereingabe von Maxi Zimmer, die Dennis Lemke jedoch verpasste (23. Min.). Nur zwei Minuten später kam Daniel Becker nach schönem Zusammenspiel zwischen Kapitän Severin Mihm und Maxi Zimmer zum Abschluss. In der 29. Minute lag die Führung der Nulldreier zum ersten Mal in der Luft. Bei einem Becker-Schuss aus 20 m rettete die Latte für die Charlottenburger. Den Abpraller konnte Maxi Zimmer nicht unter Kontrolle bringen und verzog den Nachschuss über das Gehäuse.
Wie schmal der Grat war, auf dem sich die Bau-Weißen bewegten, zeigte sich in der 38. Minute, als Jerome Kiesewetter von Rockenbach da Silva in Szene gesetzt wurde und frei vor Marvin Gladrow auftauchte. Unser Keeper blieb aber Sieger in der 1:1-Situation und verhinderte einen Rückstand unserer Equipe.
Nur zwei Minuten später konnten die unermüdlich anfeuernden Nulldrei-Fans die Babelsberger Führung bejubeln. Dennis Lemke netzte völlig frei per Kopf ein. Die Führung wurde in die Pause gerettet.
In der zweiten Hälfte zeigte sich ein anderes Bild. Die Berliner erhöhten das Tempo und den Druck und stellten die Babelsberger Hintermannschaft ein ums andere Mal auf eine harte Probe. Die Innenverteidigung um Laurin von Piechowski und Sascha Rode bestand aber mit Bravour. Cem Efe zollte hierfür ein besonderes Lob. Auch Marvin Gladrow zeigte sich immer auf dem Posten und verhinderte mit einigen Glanztaten den Ausgleich der Gäste. Bei einem strammen Schuss von Bilal Kamarieh (55. Min.) reagierte er ebenso sicher wie bei einem Drehschuss des eingewechselten Junior Ebot-Etchi (82. Min). Auch die Eckbälle des eingewechselten Routiniers Andreas Neuendorf in der Schlussphase pflückte er mühelos aus der Luft.
Nulldrei musste aber bis zum Schluss zittern und hatte Glück, dass Schieri Rosenkranz nicht auf Strafstoß entschied, als Rode bei einer Abwehraktion den Ball an die Hand bekam. Dabei hätte in der 77. Minute schon alles klar sein können für unsere Equipe. Das Spielgerät zappelte nach einem Konter zum zweiten Mal im Netz des Gästetores. Mihm hatte Lemke auf der linken Seite bedient. Schieri Rosenkranz sah aber eine Abseitsstellung des Schützen und erkannte den Treffer nicht an.
Ein besonderer Höhepunkt in der Schlussphase auf Babelsberger Seite war die Einwechslung des Kapitäns der A-Jugend Hendrik Müller, der zu seinem ersten Regionalligaeinsatz kam. Die mutige Entscheidung von Cem Efe macht Hoffnung für die Zukunft. Es wäre zu schön, wenn es bald wieder „müllern“ würde im KarLi.
Nach dem Schlusspfiff feierte die Mannschaft den Sieg ausgelassen mit den Fans in der Nordkurve. Am letzten Spieltag gilt es mit einem weiteren Punktgewinn in Meuselwitz das Saisonziel unter Dach und Fach zu bringen. Dafür von dieser Stelle viel Erfolg!
Statistik:
SV Babelsberg 03
Gladrow – Schmidt, Rode, von Piechowski, Mihm – Blazynski, Sindik, Zimmer (67. Karabulut), Becker (H. Müller), Albrecht (57. Moral Fuster) – Lemke
Trainer: Cem Efe
Hertha BSC II
Sprint – Scheel (79. Neuendorf), S. Müller, S. Breitkreuz, Zingu – Samson – Kiesewetter (58. Ebot-Etchi), Rockenbach da Silva, Fiegen (58. Andrich), Kamarieh – Stephan
Trainer: Ante Covic
Schiedsrichter: Lutz Rosenkranz (Plauen)
Zuschauer: 2546 (davon etwa 120 im Gästeblock)
Tor: 1:0 Lemke (39.)
Rote Karte: -/ –
Gelbe Karten: Schmidt, Blazynski, Moral Fuster, Becker/ Samson, Rockenbach da Silva, Neuendorf