Zum Ernst-Abbe-Sportfeld Zu Nulldrei FM und zum Liveticker
Nach 21 Spieltagen steht unsere Mannschaft auf dem 11. Tabellenplatz der Regionalliga Nordost und konnte sich ein Polster von elf Punkten auf den ersten Abstiegsplatz aufbauen. Zudem scheinen auch die einstelligen Tabellenplätze nicht in weiter Ferne, da das junge Team um Trainer Cem Efe ein Spiel weniger als die direkten Ligakonkurrenten vorzuweisen hat.
In acht Tagen stehen den Nulldreiern nun drei Spiele ins Haus. Zuerst geht es am Sonntag, den 30.03., auswärts gegen den FC Carl Zeiss Jena, den Tabellenvierten, welcher zuletzt eine bittere 1:4 Schlappe gegen Hertha BSC II verkraften musste. Der Anpfiff auf dem Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld am Sonntag wurde um eine halbe Stunde auf 14.00 Uhr verschoben.
Eintrittskarten für den Gästeblock O gibt es an der Tageskasse.
Anschließend geht es zum Nachholspiel nach Leipzig gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig am Mittwoch, den 02.04., und im Karl-Liebknecht-Stadion vor heimischer Kulisse am Sonntag, den 06.04., gegen den FSV Optik Rathenow.
30.03.2014 14:00 Uhr: Ernst-Abbe-Sportfeld
Die Lage: Das gewachsene Selbstvertrauen war unserer Mannschaft nach drei Spielen ohne Niederlage am vergangenen Spieltag deutlich anzumerken. Gegen den 1. FC Union II, ein Topteam der Liga, zeigte unsere Elf eine der besten Saisonleistungen und unterlag äußerst unglücklich mit 1:3. Ein Punkt wäre auf jeden Fall verdient gewesen, drei waren durchaus auch möglich. Wenn unsere Mannschaft in den kommenden Partien an diese Leistung anknüpfen kann, dürfte der sportliche Klassenerhalt nur Formsache sein. Es deutet ohnehin einiges darauf hin, dass die beiden Absteiger mit dem 1.FC Lok Leipzig und Optik Rathenow bereits gefunden sein könnten – zu schwach präsentierten sich beide Teams in den letzten Wochen. Vor allem in Leipzig hofft man aber noch darauf, dass einer der finanziell angeschlagenen Regionalligisten noch vorzeitig aufgeben muss. An der Tabellenspitze geriet die TSG Neustrelitz zuletzt überraschend ins Straucheln (0:4 bei Viktoria Berlin), so dass am kommenden Spieltag nun das absolute Spitzenspiel zwischen der TSG Neustrelitz und dem 1.FC Magdeburg steigt. Sollten die Elbestädter an die starken Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und auch in Neustrelitz gewinnen, wäre die Meisterschaft wieder völlig offen. Die interessanteste Personalentscheidung der letzten Wochen betraf derweil den mit großem Abstand erfolgreichsten Nulldrei-Trainer der letzten 10 Jahre: Dietmar Demuth ist wieder dar. Die neue Aufgabe des Ex-Nulldreiers besteht nun darin, den strauchelnden Berliner AK in der Regionalliga wieder zu stabilisieren.
Der Gegner: Wo auch immer man sich zu Saisonbeginn umhörte, wenn die Rede auf die Staffelfavoriten kam, wurde immer wieder der FC Carl Zeiss Jena genannt. Und auch die Thüringer selbst ließen nie einen Zweifel daran, dass das Saisonziel nur der Aufstieg in die dritte Liga sei n könne. Personell schienen die Jenenser auch bestens für diese Aufgabe gewappnet. Der Verein trennte sich von einer größeren Zahl Aktiven, die keine Leistungsträger waren, um die Defensive mit neuen Akteuren, wie z.B. Verteidiger Filip Krstic vom Berliner AK verstärken zu können. Sportlich schien die Elf von Trainer Petrik Sander also bestens aufgestellt zu sein, Sorgen bereitete in Jena eher das Umfeld. Das Flutlicht musste wegen starker Korrosion abgerissen werden und Hochwasserschäden setzten dem Stadion stark zu. Der Saisonbeginn verlief für die Thüringer auch äußerst mäßig. Nach der 0:2 Niederlage beim 1. FC Magdeburg am 5. Spieltag belegte der FC Carl Zeiss mit gerade 6 Punkten Platz 9 der Tabelle. Gemessen an den eigenen Zielen also ein klassischer Fehlstart. Trainer Petrik Sander wurde bereits nach 4 Spieltagen entlassen, weil Vorstand und Aufsichtsrat wegen des verunsicherten und mutlosen Auftretens der Mannschaft bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison den Aufstieg gefährdet sahen. Nun kann man bei derartigen Trainerentlassungen ja durchaus geteilter Meinung sein, in diesem Fall gab der Erfolg den Verantwortlichen sehr schnell recht. Der neue Trainer Andreas Zimmermann band die Mannschaft mehr in seine Entscheidungen ein und setzte vor allem auf eine verbesserte Kommunikation. An der fußballerischen Qualität des Kaders bestand ohnehin nie ein Zweifel. Wichtige Siege gegen schwächere Gegner wie Hertha II, unsere Nulldreier und Lok Leipzig erleichterten dem neuen Coach den Einstieg und steigerten das Selbstvertrauen der Mannschaft enorm. In allen 11 Punktspielen unter dem neuen Trainer blieb Carl Zeiss Jena bis zur Winterpause ungeschlagen (8 Siege und 3 Unentschieden) und kletterte auf Tabellenplatz 3. Insbesondere der 3:1 Heimsieg gegen Tabellenführer TSG Neustrelitz am 16. Spieltag machte wieder Hoffnung auf den Aufstieg, wenngleich der Rückstand damals immer noch 7 Punkte betrug. Warum die Thüringer nach der Winterpause allerdings wieder komplett aus dem Tritt kamen, bleibt rätselhaft. Vielleicht lag es am Trainingslager in der Türkei, denn auch unsere Nulldreier erlebten in der Vergangenheit nach vermeintlich erfolgreichen Trainingslagern im warmen Süden regelmäßig Leistungseinbrüche zu Beginn der Rückrunde. Inzwischen ist der Rückstand auf die ebenfalls schwächelnden Neustrelitzer wieder auf 12 Punkte angewachsen und auch der 1. FC Magdeburg ist längst enteilt. Nur 1 Sieg bei Viktoria Berlin und ein Unentschieden beim VFC Plauen, aber Niederlagen gegen Nordhausen, Magdeburg und bei Hertha II haben alle Aufstiegshoffnungen zunichte gemacht. Insbesondere Führungsspieler wie Marcel Schlosser, Mat¬thias Peßolat oder Justin Gerlach gerieten wegen schwacher Leistungen in die Kritik und auch Trainer Zimmermann musste sich kritische Fragen gefallen lassen, da die Mannschaft insbesondere körperlich nicht fit wirkte. Aber auch im Umfeld des Vereins ging es hoch her. Zum einen ging es um die Zukunft des hochwassergefährdeten Ernst-Abbe-Sportfelds, die Heimat des FC Carl Zeiss, zum anderen sehen viele Fans im Ein¬stieg des belgischen Investors Roland Duchatelet einen Verkauf des geliebten Vereins. Und schließlich kündigte auch noch der ehrenamtlich tätige Präsident Rainer Zipfel aus arbeitstechnischen Gründen seinen Rücktritt an, ein Nachfolger ist noch nicht gefunden. In dieser komplizierten Lage empfangen die Thüringer am Sonntag nun unsere Nulldreier. Da es sportlich für Jena um nichts mehr geht, kann es gut sein dass Trainer Zimmermann dem Drängen von außen nachgibt und vermehrt Nachwuchsspieler zum Einsatz kommen lässt. Denn in den letzten Spielen gehörten die jungen Talente – wie Florian Giebel, Tino Schmidt oder Marius Grösch – noch zu den Besten im Team. Da der Toptorjäger Maxim Banaskiewicz (Muskelfaserriss) zudem wohl länger ausfällt, wird Zimmermann wohl auch Sturmtalent Dominik Bock eine Bewährungschance von Beginn an geben. Ob das alles für unsere Mannschaft von Vorteil ist bleibt abzuwarten. Mit einer ähnlich couragierten Leistung wie gegen Union II sollte mit etwas Glück aber durchaus ein Punkt in Jena zu holen sein.
So könnte Carl Zeiss Jena am Sonntag ins Spiel gehen: Berbig – Giebel, Grösch, Gerlach, Krstic – T. Schmidt, Peßolat, Milchraum (Kurtaj), Schlosser – Shala, Bock.
Der Trainer: Andreas Zimmermann
Die taktische Ausrichtung: 4-4-2 System
Das Saisonziel: Aufstieg in die 3. Liga
Die letzten Spiele:
20. Spieltag FC Carl Zeiss Jena – 1.FC Magdeburg 1:4 (1:2);
Tore: 0:1 Hammann (6./HE), 1:1 T. Schmidt (9.), 1:2 Beck (33.), 1:3 Viteritti (63.), 1:4 Beck (75.);
Zuschauer: 5.595
21. Spieltag Hertha BSC II – FC Carl Zeiss Jena 2:1 (0:1);
Tore: 0:1 Grösch (15.), 1:1 Rockenbach da Silva (80./FE), 2:1 Andrich (90./HE);
Zuschauer: 652
Die Tabellenposition: Platz 4 mit 37 Punkten aus 21 Spielen