RL Nordost, 21. Spieltag: Babelsberg 03 vs. 1. FC Union Berlin U23 1:3 (1:2)

 

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“Ein Kompliment an die Mannschaft.”, sprach Trainer Cem Efe auf der Pressekonferenz im Anschluss an das Spiel gegen die U23 des 1. FC Union Berlin aus. Das Team wusste vor allem in der ersten Halbzeit durch tolle Ballstafetten und Dribblings zu überzeugen, schoss den wohl schnellsten Führungstreffer im Karl-Liebknecht-Stadion der letzten Jahre nach nur 10 Sekunden. Der Chancenverwertung der Gäste war jedoch nichts entgegen zu setzen.

Union Berlin konnte nach 90 Minuten nur einen Bruchteil der Großchancen der Blau-Weißen aufweisen, führte aber über die gesamte Distanz der zweiten Hälfte mit 2:1 und erhöhte in der Nachspielzeit noch um ein weiteres Tor.


Nulldreier stehen nach großartigem Kampf mit leeren Händen da

Spiele gegen die Eisernen haben immer ihren besonderen Reiz. Wer erinnert sich nicht gern an die Begegnungen im KarLi gegen den 1. FC Union Berlin vom 18. August 2001 und 19. November 2005. Beide Male gewannen die Babelsberger vor imposanter Kulisse gegen den Favoriten mit 3:2, dem seitdem schönsten aller Ergebnisse. Unions Erste hat sich inzwischen in der Zweiten Liga etabliert und am Babelsberger Park werden nach den drei Spielzeiten in der Dritten Liga wieder kleinere Brötchen gebacken. So kam es am Freitagabend zum ersten Punktekampf gegen Unions Reserve im KarLi.

Das Spiel unter Flutlicht vor 2323 Zuschauern entschieden die Gäste mit 3:1 zu ihren Gunsten. Trotzdem sollte keiner der Babelsberger Anhänger sein Kommen bereut haben. Das hat nichts mit neuer Babelsberger Bescheidenheit zu tun. Die Zuschauer sahen ein gutklassiges und kurzweiliges Regionalligaspiel und die Nulldreier haben ihre Leistung abgerufen. Dass nicht mehr Zählbares für die Hausherren heraus kam, lag wohl daran, dass den Aktionen der Babelsberger zum Teil noch die Präzision fehlte, zahlreiche Torchancen ungenutzt blieben und das Glück diesmal auf der Seite der Berliner war.

Cem Efe nahm nach dem Auswärtssieg in Halberstadt zwei Veränderungen in der Startelf vor. Jerome Maaß und Christopher Blazynski rückten für Dennis Lemke und Joaquim Makangu ins Team. Union-Trainer Robert Jaspert stellte sein Team ebenfalls um und verstärkte es in allen Mannschaftsteilen mit Spielern aus dem Profikader.

Den Nulldreiern gelang ein Blitzstart. Bereits nach 12 Sekunden versenkte Lucas Albrecht den Ball im Tor der Gäste. Nach dem Babelsberger Anstoß und zwei Stationen landete das Spielgerät bei Albrecht, der durch die Unionabwehr marschierte und in die lange Ecke einschob. Dem Schützen dürfte damit ein Top-Platz in der Rubrik „schnellste Tore“ sicher sein.

Die Freude auf Babelsberger Seite hielt aber nicht lange an. In der 13. Minute entschied Schieri Andreas Becker auf Strafstoß für Union, nachdem Steven Skrzybski im Strafraum der Nulldreier zu Fall gekommen war. Ex-Nulldreier und Mannschaftskapitän der Gäste David Hollwitz verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:1-Ausgleich (15. Min.).

Die Nulldreier waren danach um die Kontrolle des Spiels bemüht, kamen aber kaum zu klaren Chancen. Die beste Gelegenheit zur erneuten Nulldrei-Führung hatte Jerome Maaß, der sich aber beim Abschluss zu unentschlossen zeigte (21. Min.).

Ein Fehler in der Babelsberger Hintermannschaft („Jule“ Prochnow wehrte den Ball zu kurz ab) ebnete den Gästen dann den Weg zur Führung. Die Kugel landete direkt bei Tim Oschmann, der aus gut 20 Metern ins rechte untere Eck einschoss und die Partie drehte (31. Min.).

Mit einem 1:2 ging es in die Pause.

Die Nulldreier kamen mit Biss aus der Kabine investierten viel und kämpften mit Leidenschaft um den Ausgleich. Trotz zahlreicher guter Chancen blieb der Torjubel des unermüdlich anfeuernden Babelsberger Anhangs aber aus. Vor allem Gäste-Keeper Sebastian Patzler war immer auf dem Posten und verhinderte, dass die Nulldreier sich für ihre Leistung belohnten. In der 68. Minute parierte er einen präzisen Freistoß von Enes Uzun. In der stärksten Druckphase der Blau-Weißen zwischen der 80. und 85. Minute stand das Spiel auf der Kippe und die Gäste konnten sich bei ihrem Keeper bedanken, dass die Führung hielt. Er machte selbst die Babelsberger 100%ige Doppelchance in der 80./81. Minute zunichte. Zunächst war er bei einem platzierten Kopfball des eingewechselten Kai Druschky nach einer Uzun-Ecke gerade noch mit der Hand am Ball. Nach der folgenden Ecke von Maximilian Zimmer war er mit einer Glanzparade auch beim wuchtigen Kopfball des Babelsberger Kapitäns „Jule“ Prochnow zur Stelle. So wurde nichts aus dem Traum vom schönsten aller Ergebnisse.

Als die Babelsberger in der Nachspielzeit alles nach vorn warfen, spielten die Berliner ihre Cleverness aus. Der kurz zuvor eingewechselte Jack Krumnow schoss unbedrängt zum 1:3-Endstand ein. Cem Efe machte der Mannschaft ein Kompliment für die Leistung und sagte: „Wir können mit dem Spiel wachsen und das werden wir machen“.

Wenn es der Mannschaft gelingt auf die gezeigte Leistung aufzubauen und sich nach und nach noch mehr Präzision im Spiel nach vorn einstellt, werden wir noch viel Freude mit der Mannschaft haben und muss uns vor den kommenden Spielen nicht bange sein.

Danke Nulldrei und Kopf hoch! Allez les Bleus!


Statistik

SV Babelsberg 03: Gladrow – Zimmer, Hebib, Prochnow, Mihm – Schwarz (70. Lemke), Sindik – Maaß (59. Druschky), Blazynski, Uzun – Albrecht

Trainer: Cem Efe

1.FC Union Berlin II: Patzler – Mlynikowski, Stuff, Reimann, Zolinski, Jopek, Hollwitz, Oschmann (61. Giese), Zejnullahu, Uzan (88. Krumnow), Skrzybski (76. Wedemann)

Trainer: Robert Jaspert

Schiedsrichter: Andreas Becker (Kritzmow)

Zuschauer: 2323 (davon etwa 30 im Gästeblock)

Tore: 1:0 Albrecht (1.), 1:1 Hollwitz (15., FE), 1:2 Oschmann (31.), 1:3 Krumnow (90+3)

Rote Karte: -/ –

Gelbe Karten: -/ Giese, Jopek, Oschmann, Hollwitz