Vorbericht Nulldrei TV Spielbericht und PK Bildergalerie
Wieder musste sich unsere Mannschaft gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner geschlagen geben. Während die klar besseren Spielszenen auf Seiten der Babelsberger zu sehen waren, machten unkonzentrierte Fehler den Punktgewinn zunichte. Sülo Koc traf zweimal in der ersten Halbzeit und gab den entscheidenden Pass zum späteren dritten Treffer durch Kai Druschky.
„Das wird heute ein Spaß“ oder „Ungarn lernen ,Meuselwitz’ sprechen“
Ich hatte am vorherigen Sonnabend gerade eine bekannte Sportsendung im Mitteldeutschen Rundfunk geschaut, da klingelte es an meiner Tür. Unsere ungarischen Schachfreunde standen vor selbiger und wollten statt der üblichen (Eröffnungs-)Vorbereitung auf den nächsten Gegner aus Greifswald lieber das Bundesliga-Spitzenspiel sehen. Zu diesem Zeitpunkt war es gerade 17:36 Uhr. Ich erklärte, dass der Spielbeginn erst in einer knappen Stunde erfolgt und ich mich außerdem auf den nächsten Gegner von Babelsberg 03, dem ZFC Meuselwitz vorbereiten muss und die Dortmunder gegen die sehr sympathischen Münchner Bayern sowieso chancenlos sein werden. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich zwar noch nicht, dass ich überhaupt der Spielberichterstatter sein werde, doch ein kurzes Gespräch mit Herrn Oese unter der Woche sicherte mir den Job. Zurück zum letzten Sonnabend. Die Ungarn sahen im Mitteldeutschen Rundfunk jedenfalls das Thüringer Derby zwischen Meuselwitz und Jena. Fassungslosigkeit ob der Tatsache, dass ich mir viertklassigen Fußball angucke und nicht die Bundesligavorberichterstattung auf irgendeinem Bezahlsender. Um die Stimmung aufzulockern, versuchte ich, auf die richtige Aussprache der Stadt Meuselwitz bei den Ungarn hinzuweisen. Gefühlte siebzehn Versuche später klappte dann die Aussprache. Zur Ehrenrettung muss jedoch gesagt werden, dass sich ein Brandenburger in Ungarn mit der dortigen Sprache genauso quälen dürfte.
Zum letzten Heimspiel vor der dreimonatigen Schneepause empfingen die Nulldreier den Zipsendorfer Fußballclub aus Meuselwitz. Die bisherigen beiden Begegnungen gingen jeweils mit 3:0 an unser Team. Druckvoll starteten die Babelsberger in das Spiel, das kurz vor dem Anpfiff vom Stadionsprecher mit „Das wird heute ein Spaß“ angekündigt wurde. Der Spaß bezog sich wohl auf das nasskalte Wetter. Sieben Minuten dauerte es jedenfalls, bis 03 das erste Mal gefährlich vor das Tor kam. Ein gutes Pressing sorgte für eine Balleroberung in der Hälfte des Gegners, der Ball konnte nur zur Ecke geklärt werden. Sülo brachte die Ecke herein, kurze Abwehr, wieder zu Sülo, der verlegt den Ball noch ein paar Meter weiter ins Feld, Schuss, Latte, 1:0, ein sehr guter Auftakt. In der Folge versuchte der Gastgeber, weiter Druck in Form von Distanzschüssen aufzubauen, die der verunsicherte Gäste-Keeper jedoch entschärfen konnte. Was jedoch immer wieder für ein Raunen im KarLi sorgte, waren die zahlreichen Fehlpässe auf der Heimseite. Folgerichtig fiel dann im dritten Anlauf der Ausgleich, Dominik Müller netzte in Minute 22 ein. Es entwickelte sich sodann ein rassiges Spiel, in der die Offensivreihen beider Mannschaften die Achtungszeichen setzen sollten. Ein Freistoß von der linken Strafraumkante klatsche an den linken Torpfosten und von da wieder ins Tor. Wieder war es Sülo, der überhaupt der Dreh- und Angelpunkt nahezu aller Offensivbemühungen war. Lauffreudig, immer anspielbereit, das macht einfach Spaß beim Zugucken. Jedoch hielt diese Führung dieses Mal nur sechs Minuten an. Eine Ecke segelte in den Nulldrei-Strafraum, Unübersichtlichkeit, Frank Müller köpft ein. Dass es sieben Minuten später, also in der ersten Minute der Nachspielzeit sogar für die Führung der Gäste reichte, hing mit der naiven bzw. nicht vorhandenen Abwehr unserer Nulldreier zusammen. Dominik Müller war erneut der Torschütze – 2:3, Halbzeit.
Zum zweiten Spielabschnitt kommen die Nulldreier konzentrierter aus der Kabine. Albrecht köpft über das Tor und Sülos Schuss kann Teichmann gerade so noch um den Pfosten lenken. Zwar befreit sich Meuselwitz immer wieder geschickt, klare Torchancen waren jedoch nicht zu vermelden. Inzwischen hatte die 68. Minute begonnen, als der eingewechselte Kai Druschky mit einem satten Flachschuss die Babelsberger Fans jubeln ließ. Nur zwei Minuten später verpasste der ebenfalls eingewechselte Makangu die Führung für die Landeshauptstädter, doch sein Schuss ging über das Tor. Und wie das häufig bei solchen Spielen so ist, kommt bei engen Spielen der Schiedsrichter mit ins Spiel. Weinert setzte sich durch, Mihm verfolgte ihn, ehe Weinert zu Fall kam. Der Schiri zeigte sofort auf den Punkt. Ob es ein wirklich klarer Elfmeter war, können vielleicht die Kollegen von NulldreiTV sagen. Luck versenkte jedenfalls den fälligen Strafstoß, wenngleich Gladrow die Ecke ahnte. Zwar verbuchten die Nulldreier noch mehrere Chancen, ein Tor sollte jedoch nicht mehr fallen. 03 bleibt damit seit dem Heimspiel gegen Sachsenring Zwickau sieglos – es kann eigentlich nur besser werden gegen die Lokomotive aus Leipzig am kommenden Wochenende, insbesondere in der Defensivabteilung. Allez les Bleus!
Nulldrei: Gladrow – Mihm, von Piechowski (78. Becker), Hebib, Zimmer, Sindik, Blazynski, Schwarz (64. Makangu), Fuster (46. Durschky), Albrecht, Koch
Meuselwitz: Teichmann – Luck, F. Müller (70. Weiske), Ferl, Böhme, D. Müller, Weinert, Rudolph, Boltze, Albert (84. Jentzsch), Starke
Tore: 1:0 Koc (8.), 1:1 D. Müller (22.), 2:1 Koc (33.), 2:2 Starke (39.), 2:3 D. Müller (45.+1), 3:3 Druschky (68.), 3:4 Luck (72./FE)
Zuschauer: 1.453
Schiedsrichter: Robert Wessel
Matzetias