Vorbericht Bildergalerie
Der frühe Vogel fängt den Wurm, dachte sich die neu formierte U23 von Hertha BSC Berlin um Trainer Ante Covic und erzielte schon nach vier Minuten den ersten von fünf Gegentreffern der Partie. Babelsberg konnte dieser motivierten Leistung im Laufe der Partie nur wenig entgegen setzen und verlor das Auswärtsspiel mit 5:2.
Spielbericht
Es gibt Tage, die fetzen urst ein: Sommer, Sonne, ein 1:0 gegen Bielefeld und der gesicherte Klassenerhalt. Dann gibt es Tage, die rocken lediglich tierst: Herbst, Nieselregen und ein 2:2 in Plauen. Tja, und dann gibt es Tage, die sind übelst blöde. Zu diesen gehört zum Beispiel eine Niederlage beim Tabellenletzten aus Charlottenburg. Wenn so eine Niederlage dazu noch das Prädikat „Klatsche“ verdient, ist man als Nulldreier noch bedienter. Bedient war ich das erste Mal, als ich am Bahnhof meinem zukünftigen Ex-Freund Poschi von meinem bisherigen Wochenende berichten wollte, hatte ich doch u.a. mit einer bezaubernden Frau das ehemalige KGB-Gefängnis in der Leistikowstraße besucht, bei Bezzerwizzer (mit Henner im Team) gegen eine bezaubernde Frau + Henners Madame gewonnen und zusammen mit schon zweifach erwähnter bezaubernder Frau Christian Näthes (Glückwunsch zum Hauskauf) letzten Film gesehen. „Du trinkst grad Dein erstes Bier seit sechs Tagen, warum soll ich mir Dein Wochenende anhören? Was haste denn gemacht? Untersetzer gehäkelt?“ Tja, nun erfährt der Genosse Trinkeviel mein Wochenende aus diesem Spielbericht. Minder gut gelaunt ging es auf die kurze Reise gen Olympiagelände Berlin. Dort war vieles blau-weiss. Allerdings weder in dem sympathischen Dunkelblau des Babelsberger Sportvereins noch im blassen Hellblau der Mannen aus dem Westend; der Schutzmann war zahlreich mit Hundeunterstützung zugegen und verhinderte in Person eines einzigen Beamten die „Stürmung“ des Gästeblocks durch ca. 30 Berliner Sitzplatzproleten. Ein beherzter Fingerzeig in Richtung Heimeingang reichte aus und der Mob fügte sich ohne Murren. Für 8 bzw. 5 Euro ging es in die Eisschüssel Amateurstadion. Noch rasch wurden die anscheinend vom Vortag (BSC – Leverkusen 0:1) übriggebliebenen Bratwurstimitate in Augenschein genommen, ein Becherchen Bier gekauft und schon ging es los. Babelsberg ohne Prochnow, Schwarz (verletzt) sowie Zimmer (Rotsperre) hatte es u.a. mit den aus dem Profikader in die Reserve dazugestoßenen Brooks, Holland, Ndjeng und Perdedaj zu tun, welche Ante Covic, der den Ex-Nulldreier und Sympathieträger Jörg Schwanke unter der Woche beerbt hatte, aufgestellt hatte.
Das 1:0 durch Holland fiel schneller (4.), als das Bierbecherchen angerührt war, auch beim 2:0 war das Plastiktrinkgefäß noch nahezu jungfräulich (Stephan, 6.). Ein Schuss aus 25 Metern und ein Kopfball nach Freistoß brachen 03 früh das Genick. Doch auch mit gebrochenen Wirbeln kann man noch wirbeln (vergl. Trautmann, Bert; der), was Babelsberg in der Folgezeit auch zaghaft probierte. Blazynski scheiterte am starken Heimkeeper Sprint (11.), Koc konnte eine Unachtsamkeit in der Heimabwehr nicht nutzen (23.). Zehn Minuten später macht es unser wohl scheidender Mittelfeldmotor besser, seine flache Hereingabe von der rechten Seite vollendete Albrecht unhaltbar (34.). Die Hoffnung währte genauso lang wie der Schreiber benötigte, sein zweites und gleichzeitig vorletztes Getränk zu verköstigen – drei Minuten. Mihms zu kurz geratenen Klärungsversuch versenkte Obst und stellte den Zweitoreabstand wieder her (37.).
Mit diesem Ergebis ging es auch in die Pause, welche ohne Wechsel ablief. Zehn Minuten waren absolviert, als der auch als Ölmaler weit über die Grenzen Charlottenburg bekannte Andreas Neuendorf den Platz betrat – für ihn wich Zingu. Der zeckige Methusalem trieb seine Schützlinge, von denen er teilweise der Vater hätte sein können, weiter nach vorn und diese taten, wie ihnen aufgetragen wurde: Päng, voll in die Fresse – das 4:1 durch Brooks Kopfball bedeutete die Entscheidung (77.). Makangus schönes Tor kurz darauf ließ nochmal ein wenig Hoffnung aufkommen (81.) aber mit den Westberlinern war nicht gut Kirschen essen, Fiegen versenkte Selbige zum 5:2 Endstand.
Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Schreiberling bereits außerhalb des Stadions und muss beim Nachlesen der Presse grad feststellen, dass er zumindest mit dem frühzeitigen Verlassen des Stadions vielleicht nicht alles richtig, aber auch wenig falsch gemacht hat. Auf geht’s ihr Blauen, Heimsieg gegen Meuselwitz.
BSC II: Sprint – Regäsel, Syhre, Brooks, Holland, Perdedaj, Andrich (62. Fiegen), Ndjeng, Obst (69. Ntsin), Zingu (55. Neuendorf), Stephan
Babelsberg: Gladrow – Mihm (78. Makangu) , Hebib , von Piechowski , Maaß (83. Rode), Sindik, Moral (69. Druschky), Koc, Becker, Blazynski , Albrecht
Tore: 1:0 Holland (4.), 2:0 Stephan (6.), 2:1 Albrecht (34.), 3:1 Obst (37.), 4:1 Brooks (77.), 4:2 Makangu (81.), 5:2 Fiegen (84.)
Gelbe Karten: Andrich, Sprint – Becker, Sindik
Schiedsrichter: Patrick Kluge
Oese