Vor einigen Tagen erreichte unseren Verein die traurige Nachricht, dass unser langjähriges Vereinsmitglied Peter Rosenzweig im Alter von 83 Jahren nach langer und schwerer Krankheit unlängst verstorben ist.
Peter Rosenzweig war der bedeutendste Chronist der Babelsberger Fußballgeschichte. Seit seine Familie 1938 aus Lübben im Spreewald nach Babelsberg zog, verfolgte er die Geschicke des Babelsberger Fußballs. Sofern es ihm seine Gesundheit erlaubte, besuchte er auch im fortgeschrittenen Alter alle Spiele unserer Nulldreier. Blieb ihm der Gang ins Karli einmal verwehrt, setzte er sich an sein Küchenfenster und lauschte, ob sein Team denn ein Tor schoss und er den Jubel der Babelsberger Fanszene vernehmen konnte.
Aufgrund einer gesundheitlichen Beeinträchtigung, welche er seit seiner Kindheit mit sich trug, beschränkte sich das Fußball spielen auf die Schule. Dafür war Peter Rosenzweig aber ein erfolgreicher Tischtennisspieler und holte nach 1945 zweimal den Potsdamer Jugendmeister-Titel im Einzel und Doppel. Auch wenn er ab 1954 gesundheitsbedingt mit dem Tischtennis bei Motor Babelsberg aufhören musste, blieb er diesem Sport als ehrenamtlicher Funktionär auf Kreis-, Bezirks- und zentraler Ebene bis 1992, u.a. als Staffelleiter und Vorsitzender der Rechtskommission des BFA Potsdam verbunden. 1976 erhielt Peter Rosenzweig mit der Ehrenplakette die höchste Auszeichnung des DDR-Tischtennisverbandes.
Nach seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter in einem zeitgeschichtlichen Institut in Berlin verfasste Peter Rosenzweig ab 1990 zahlreiche Artikel für MAZ, PNN und unser Stadionheft. Bereits als sechsjähriger hatte er begonnen, das Fachblatt „Fußball-Woche“, zu sammeln. Sein umfassendes Archiv bildete den Grundstock der immer lesenswerten Beiträge zur Babelsberger Fußballgeschichte. Zuletzt arbeitete Peter Rosenzweig gemeinsam mit Klaus Gallinat an einer umfangreichen Chronik über die Geschichte des Babelsberger Fußballs und unseren Verein.
Babelsberg 03 trauert um einen Freund und Vertrauten. Wir werden sein Andenken in Ehren bewahren. Unser herzliches Beileid gilt seinen Angehörigen!
