Stellungnahme zu den Vorkommnissen während des Heimspiels gegen den FC Energie Cottbus


Der SV Babelsberg 03 bedauert die Vorfälle rund um das Brandenburg-Derby am vergangenen Freitag gegen den FC Energie Cottbus. Der Dank der Vereinsführung geht zunächst an die Zuschauer und Anhänger des SVB im Stadion, die trotz der in keinerlei Weise zu akzeptierenden Ereignisse und der zwei Spielunterbrechungen unsere Mannschaft unterstützt haben.

Der Vorstand des SV Babelsberg 03 wird sich unverzüglich auf seiner Sitzung am kommenden Dienstag mit den Umständen auseinandersetzen, die zu den Übergriffen aus dem Cottbusser Gästeblock und dem Platzsturm führten. Dazu gehört auch die kritische Frage, warum nicht gegen die im Gästeblock teils massive Vermummung mehrerer Personen vorgegangen wurde. Wir werden in den nächsten Tagen prüfen, wie in Zukunft ein derart martialisches wie straftatenverschleierndes Auftreten unterbunden werden kann. Auch werden wir prüfen, wie wir mit den volksverhetzenden und menschenverachtenden Artikulationen aus dem Gästeblock umgehen.

Die gemeinsame Aufarbeitung des Spieltages durch Verein, Sicherheitskräfte, Polizei und den NOFV hat bereits begonnen. Dabei  sind sich alle Beobachter einig, dass seitens des SVB im Vorfeld des Spiels durch eine Vielzahl von Maßnahmen eine allumfassende und kaum noch zu steigerbare Absicherung gewährleistet wurde. Das betrifft neben den Einlasskontrollen der Besucher auch die Absicherung des Stadions in den Tagen vor der Veranstaltung sowie die aufwendige Suche nach Pyrotechnik durch den Einsatz von Spürhunden der Polizei auf dem Stadiongelände.

Weitere Sicherheitsvorkehrungen war die Montage eines zusätzlichen Trennzauns zwischen Gästeblock und Pufferblock, der ein Be- oder gar Übersteigen extrem erschwert hatte.

Im Vorfeld des Spiels gab es drei Sicherheitsberatungen, üblich ist vor anderen Spieltagen eine Beratung. An den Besprechungen haben sich die Verantwortlichen aus Cottbus und alle beteiligten Partner aus Babelsberg immer wieder intensiv eingebracht. Neben diesen Treffen gab es regelmäßigen Kontakt und weitergehende Absprachen mit Energie Cottbus.

Insgesamt waren am Spieltag 150 Ordner im Einsatz, darunter 18 Ordner des bei Heimspielen des FC Energie Cottbus eingesetzten Ordnungsdienstes.

Trotz der Vorkommnisse schätzen alle beteiligten Parteien den Gesamteinsatz als erfolgreich ein. Vor allem die reibungslose, konstruktive Kommunikation und Interaktion zwischen Sicherheitskräften, Polizei, Vereinen, NOFV und dem Schiedsrichter haben dazu geführt, dass nach der zweiten Spielunterbrechung die Partie noch einmal fortgesetzt und letztlich zu Ende geführt werden konnte.

Der Vorstand des SV Babelsberg 03 wird sich kritisch mit der aktiven Fanszene in der Nordkurve zu der Pyroaktion zu Beginn des Spiels auseinandersetzen, wodurch Regeln missachtet und Grenzen überschritten worden. Der SVB wehrt sich aber strikt dagegen, dass in einzelnen Medienberichten diese „illegale Showeinlage“ mit den Aktivitäten der randalierenden Gäste gleichgesetzt wird und undifferenziert von randalierenden Hooligans gesprochen wird. Hier muss es eine klare Abgrenzung und Differenzierung geben.

Eine der ersten Konsequenzen aus den Vorfällen und erschreckenden Szenen des Derbys wird die Bitte seitens des SV Babelsberg 03 an den NOFV sein, bei den Spielansetzungen zu berücksichtigen, die nächste Begegnung zwischen beiden Vereinen in der kommenden Regionalliga-Saison zu einem möglichst späten Zeitpunkt der Hin- sowie Rückrunde zu terminieren, um zunächst ausreichend Abstand zu den Vorkommnissen vom vergangenen Freitag zu bekommen.