Der 25. Spieltag der Landesliga Nord ließ mein Herz mal wieder höher schlagen. Mit dem TSV Chemie Premnitz gastierte mein alter Heimatverein, für den ich in meiner Jugend als Tischtennis-Star und Tennis-Ass aktiv war und nach meinem Karriere-Ende, in beiden Sportarten, wohl heute noch ein großes Loch klafft. Die einen sagen schade, die anderen klopfen mir auf die Schulter und meinen, ich hätte den Absprung noch rechtzeitig geschafft. Immerhin bin ich heute ein 1A Fan am Babelsberger Park.
Die Gäste, welche 2011, nach etlichen Jahren in der Landesklasse West, den Aufstieg packten, halten sich seitdem konstant in der Landesliga, auch wenn man 2013 nur knapp dem Abstieg entkam. In der aktuellen Spielzeit läuft es auf jeden Fall sehr gut. Nach oben geht zwar nix mehr, nach unten hat man dafür aber auch einen kleinen Puffer. Unsere Nulldreier müssen sich dagegen aber ebenfalls nicht verstecken. Der Klassenerhalt ist unserer Reserve-Elf, realistisch betrachtet, ebenso sicher, sodass sich diese Teams auch in Zukunft nochmals miteinander messen dürfen.
Bei diesem Aufeinandertreffen verzichteten beide Teams mal wieder auf die eigenen Vereinsfarben. Babelsberg lief, wie gewohnt, im unsympathischen roten Trikot auf und Chemie im langweligen schwarzen Dress. Schade, auch wenn dies natürlich nur Randkritik ist. Auf dem Feld ging es jedenfalls deutlich ansehnlicher zu. Die erste Viertelstunde ging klar an die Gäste. Premnitz begann druckvoll und mit klarem Gang, Richtung Babelsberger Tor. Nulldrei fing sich allmählich und baute ebenfalls nach vorn auf. Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs wurde das Spiel sehr zweikampfbetont und war von einigen harten Fouls geprägt. Schiedsrichterin Jaqueline Lünser ließ anfangs zwar noch einige fragwürdige Aktionen laufen, begann aber zeitnah, durchzugreifen. Beide Seiten erarbeiteten sich genügend Chancen, scheiterten jedoch im Abschluss, bis, der mir bisher unbekannte, Deniz Kanber die gegnerische Abwehr bezwang und den Ball im Tor der Chemiker versenkte. Ein deutlicher Befreiungsschlag für unsere Reserve, der so einige Premnitzer kurz am Boden liegen ließ. Mit der knappen Führung ging es in die 15 minütige Ruhepause, ehe man die Seiten tauschte.
Der zweite Durchlgang gestaltete sich ähnlich turbolent, wie die ersten 45 Minuten. Beide Seiten ackerten sich torgefährlich vor, doch gerade unsere Reserve wirkte vor dem Tor oft zu harmlos und unkonsequent. Ewiges Gefummel, in einer eigentlich guten Schussposition, kennt der Nulldrei-Fan nur zu gut von anderen Teams unseres SVBs und so sollte es auch in diesem Spiel sein. Auf Seiten der Gäste aber ein ähnliches Bild, bis in der Schlussphase wieder eine druckvollere Phase folgte, in der die Premnitzer auch zum Ausgleich kamen und somit den Endstand markierten.
Unterm Strich bekam man ein nettes Landesliga-Duell zu sehen, welches ohne die diversen unnötigen und harten Fouls noch wesentlich ansehnlicher gewesen wäre. Beide Teams spielten phasenweise mit offenem Visir, sodass sich vermutlich beide mit der Punkteteilung zufrieden geben werden.
Weiter geht es für unsere Reserve am kommenden Samstag beim Zweitplatzierten in Klosterfelde. Anstoß, am Sportplatz an der Mühlenstraße, ist um 15 Uhr.