Landespokal-Viertelfinale: SV Babelsberg 03 die 98’iger vs. FC Energie Cottbus 4-5 n.E.

So sollte es also bereits im Viertelfinale zum Duell gegen die Lausitzer aus Cottbus kommen. Als Austragungsort stand schnell das Karl-Liebknecht-Stadion fest, weshalb ein toller Fußballabend unter Flutlicht garantiert war. Im Stadion fanden sich letztlich 290 Zuschauer, darunter auch einige Anhänger aus Cottbus, ein. Ein etwa 15-köpfiger volltrunkener Haufen versuchte sich dabei auch hin und wieder an Stimmung, beließ es aber dann doch eher beim Zuschauen statt sich noch weiter zu blamieren. Mit der Zuschauerzahl gab man sich sicherlich vollkommen zufrieden, da dieses Viertelfinale, mit Abstand, die meisten Zuschauer lockte. Dank 1 Euro (plus Soli) Eintritt dürften so außerdem auch ein paar Taler für unseren Jugendbereich zusammengekommen sein. 


Sportlich ging Nulldrei natürlich als totaler Underdog ins Spiel. Aktuell kämpft unsere U19 in der Regionalliga (aktuell Platz 12) um jeden Punkt, um die Abstiegsränge wieder zu verlassen. Energie Cottbus spielt dagegen in der Bundesliga und belegt aktuell mit dem siebten Tabellenplatz einen gefestigten Mittelfeldplatz.
Unsere Nulldreier starteten dennoch stark und motiviert ins Spiel. Nach erster gefährlicher Chance für die Gäste, konterte Nulldrei schnell über die linke Seite bis zum Abschluss, welcher abprallte und von Georg Müller per Abstaubertor zur frühen Führung souverän eingenetzt wurde. Im weiteren Verlauf machte Nulldrei jeglichen Ligenunterschied wett und spielte weiter mutig auf. Cottbus hatte zwar ein paar wenige Chancen bis hierhin, jedoch machte es den Eindruck, dass unsere Nulldreier, die Führung in die Halbzeitpause schleppen würden. Außerdem machte sich über das gesamte Spiel, die eher ruppige Art der Cottbuser Kicker bemerkbar. Immer wieder wurden Babelsberger Spieler auf raue Art und Weise zu Boden gebracht, was Schiedrichter Justin Weigt nur zu einem geringen Teil ahndete. Dennoch gelang es den Gästen aus der Lausitz, ausgerechnet eine Minute vor Pausenpfiff, nochmal Richtung blau-weißen Kasten zu ziehen. Nach hohem Pass aus dem Mittelfeld wurde der Ball quer vor’s Babelsberger Tor gelegt, sodass Felix Angerhöfer den Ball nur noch über die Linie stochern musste und somit den Ausgleich markierte. Mit diesem ging es in die Halbzeitpause, welche beide sicherlich nötig hatten, da beide sicherlich bis herhin alles gaben. Die zweite Hälfte begann aus Nulldreier Sicht erneut mit aktiven Gängen Richtung Cottbuser Tor, bis das Spiel anfing, etwas unkonzentriert zu wirken. Beide Teams spielten die Bälle überwiegend hoch und unkoordiniert. Cottbus ging mittlerweile außerdem noch härter in die Zweikämpfe und kassierte dafür auch die ein oder andere gelbe Karte. Die Gäste kamen nun auch mehrmals in den Strafraum der Nulldreier, scheiterte jedoch an der Abwehr oder an den starken Paraden unseres Keepers Johannes Brückner. Eine letzte Aktion hätte es eigentlich noch in der Nachspielzeit (90+5) geben sollen, jedoch pfiff Justin Weigt erst zum Freistoß für Nulldrei und ehe dieser ausgeführt wurde, ab. Somit ging es unter strahlendem Flutlich also in die Verlängerung und es roch almählich nach einem echten Pokalabend, wie wir ihn nur selten im schmucken Karli erleben durften. 


Die erste Hälfte der Verlängerung ging dann eindeutig an die Gäste aus Cottbus, welche allerdings glücklicherweise immer wieder scheiterten. Auf der Haupttribüne war mittlerweile ebenfalls das Pokalfieber ausgebrochen. Die Heimseite nahm nun auch akustisch Fahrt auf und machte mehrmals deutlich, dass ihr Stand zum FC Energie Cottbus nicht gerade der Beste ist. Auf dem Feld versuchte sich Nulldrei offensichtlich ins Elfmeterschießen zu retten. Nach vorn passierte nicht mehr viel und die Angriffe der Gäste wurden bestmöglich verteidigt. Kurz vor dem Schlusspfiff dann nochmal Aufregung. Energie-Spieler Yves Küllmei fällt im Babelsberger 16er und der Pfiff des Schiris ertönt. Statt Elfmeter gab Justin Weigt gelb-rot für eine Schwalbe. Vollkommen zurecht und unter großem Applaus verließ der Lausitzer das Feld. Die letzten Minuten waren dann auf der Tribüne hitziger als auf dem Feld, sodass es mit einem 1-1 nach Verlängerung ins Elfmeterschießen ging. 


Gespannt wurden auf der Tribüne sämtliche Kaffee geext und zittrig Zigaretten angezündet. Der Elfmeterkrimi konnte beginnen. Nachdem beide Teams jeweils 2x einnetzten, scheiterte Ramazan Günel, während Energie mit einem Treffer vorlegte. Nach dem 4-5 der Lausitzer legte sich Torschütze Georg Müller den Ball auf den Punkt. Pfosten und somit das Aus für unsere Nulldreier. Enttäuschung in den Gesichtern der Spieler, ein applaudierender Anhang auf der Tribüne. Dieses Team braucht sich keineswegs ärgern, sondern sollte eher stolz auf diesen großartigen Auftritt sein. 120 Minuten standhaft geblieben und den Bundesligisten geärgert. Wichtig ist nun der Blick auf die Liga, in der man unbedingt aus dem Keller entkommen muss. Dort gastiert am Samstag, mit dem Berliner AK 07, der Letztplatzierte. Anpfiff ist um 11 Uhr auf der Sandscholle.