(Text/Bild: Nowaweser Kiezkurier)
Alle Jahre wieder führt uns der Weg nach Brandenbug an der Havel. Für die meisten Leute ist dies ein kurzer Ausflug ins graue “Branne”, mich erinnert es an meine Berufschulzeit, inklusive quälende Sportstunden im Stadion am Quenz. Vermutlich bin ich auf diesem altehrwürdigen Ground meine besten 1000 Meter gelaufen. Vermutlich. Neben den beiden besuchten Hallenturnieren im Januar, stand mit dem 14. Spieltag der Mädels, mein nunmehr dritter Besuch des laufenden Kalenderjahres in Brandenburg an. Und auch wenn es komisch klingt, so war die Vofreude doch recht groß, denn Austragungsort war tatsächlich das schmucke Stadion des FC Stahl Brandenburg. Kein Nebenplatz, kein Kunstrasen – Stadion.
Da man bereits frühzeitig am Quenz einflog und im Stadion sämtliche Tore offen standen, war der ausführliche Rundgang, immer rückblickend auf die damaligen, qualvollen Sportstunden, natürlich gebucht. Der FC Stahl Brandenburg gehört wahrlich nicht zu meinen Lieblingsvereinen, jedoch muss ich gestehen, dass sie, im Gegensatz zu anderen Landesligisten, ein wunderschönes Stadion haben, welches leider aktuell ziemlich dem Grünzeug zum Opfer fällt. Für 2,50 Euro dürfte man auf der Tribüne Platz nehmen und bekam sogar ein feines Eintrittskärtchen. Ein Cateringstand öffnete ebenfalls seine Pforten und machte die anwesenden 40 Zuschauer ärmer, aber auch glücklicher.
Nachdem in der letzten Woche die Punkte etwas verschenkt wurden, hoffte man in Brandenburg auf ein wenig Wiedergutmachung. Stahl war schwer einzuschätzen, spielen sie doch bisher keine schlechte Saison und sind mit Sicherheit für eine Überraschung gut. Zwar verloren sie das Stadtderby gegen Borussia, gewannen aber dagegen zuletzt bei Turbine III mit 5-1. 03-Trainer Stephan Weidner stellte das Team etwas um und setzte auf mehr Offensive. Anna Kunert erneut nach hinten, Feli ganz nach vorn. Die Anfangsphase versprach, wohin die Reise führen sollte. Nulldrei stets am Drücker und deutlich präsenter. Bereits nach 5 Minuten netzte Nicole Hansen zur frühen Führung ein und nur zwölf Minuten später erhöhte Feli zum 2-0. Stahl bis hierhin etwas überfordert und chancenlos. Nulldrei präsentierte sich dagegen von einer völlig neuen Seite. Endlich wurde der Ball kontrolliert durch die Reihen gespielt und klare Torchancen auch genutzt. In der 25. Minute machte Stahl, aus einer unübersichtlichen Rumstocherei vorm Kasten, doch noch den Anschlusstreffer. Nun waren die Stahl-Mädels erwacht und drehten bis zur Halbzeitpause doch noch auf. Zum Ausgleich kam es allerdings nicht, sodass die 2-1 Führung mit in die Pause genommen werden konnte. Im zweiten Durchgang tauschte das Brandenburger Trainergespann die Torhüterin, da Susann Ledewig wohl der Lohnarbeit nachgehen musste und daher den Kasten räumte. Nulldrei hatte das Spiel nun rundum unter Kontrolle und spielte wieder deutlich torgefährlicher auf. Bereits nach 10 Minuten war es erneut Feli, die den Ball in die Maschen drückte und nach nur 9 weiteren Minuten abermals traf. Auch Anna Kunert belohnte sich mal wieder selbst und zog nur 3 Minuten später mit einem weiteren Tor nach. Trainer Weidner wechselte derweil Sandra gegen Laura Girad und nur wenig später Jaqueline gegen Laura Michels. Nulldrei blieb das gesamte Spiel über Kartenlos, während Stahl mit 2x gelb sehr gnädig geahndet wurde. Nach einer domninaten zweiten Hälfte, setzte nochmals Feli nach und machte mit ihrem vierten Tor (88. Minute), den 6-1 Endstand fest. Somit wandern weitere, wichtige Punkte auf unser Konto, welche den Traum vom Durchmarsch noch nicht vollkommen verblassen lassen wollen. Der Auftritt unseres Teams überzeugte nahezu durchweg. Vorn wurde kaltschnäuziger agiert, weniger nachgedacht und einfach mal abgezogen. Hinten hatte Keeperin Anna Sarholz nur wenig zu tun, woran Abwehrverstärkung Anna Kunert nicht ganz unschuldig sein dürfte.
Mit dieser Leistung darf es sehr gern weitergehen. Weiter geht’s bereits am kommenden Samstag. Dort gastiert, im Nachholspiel, die SG Gießmannsdorf auf dem Karli-Kunstrasen. Angepfiffen wird um 13 Uhr.
Nochmals vielen Dank an unseren Lieblings-Kevin, Anna Sarholz, die uns mit Getränken versorgte, die andere nur aus dem Eimer trinken.