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+++ TOPSPIEL IM KARL-LIEBKNECHT-STADION + TOPSPIEL IM KARL-LIEBKNECHT-STADION +++
Nachdem zuletzt der Tabellenzweite zum Heimspiel im Karl-Liebknecht-Stadion empfangen wurde, gastiert am bevorstehenden Freitag, 20. November, der gegenwärtige Primus der Regionalliga in Babelsberg. Unsere Equipe hielt mit dem letzten 4:0-Punktspiel-Erfolg in Halberstadt den direkten Anschluss an die Spitzengruppe und liegt weiterhin sechs Punkte hinter der Spitzenposition, die die Gäste aus Thüringen inne haben.
Das eng beieinander liegende Vorderfeld der Tabelle mit wöchentlich wechselnden Spitzenreitern macht den Kampf um die Herbstmeisterschaft ungemein spannend. In wenigen Tagen begrüßen wir nun den FC Carl Zeiss Jena im KarLi, einen ehemaligen Europapokalfinalisten und Traditionsverein, dem Nulldrei die Punkte abluchsen will. Anpfiff ist um 19.00 Uhr.
Der FC Carl Zeiss Jena erlebt nach der jüngsten DFB-Pokalpartie gegen den VfB Stuttgart, welche von 18.000 Zuschauern besucht wurde, eine Euphorie, die an den Kernbergern seit längerem ihresgleichen sucht. Bis auf eine Niederlage gegen den ZFC Meuselwitz am fünften Spieltag sind die Gäste aus Thüringen in der laufenden Saison ungeschlagen. Zuletzt vergaben sie Punkte vor exakt einem Monat am 18.10.2015 nach einem 0:0 gegen die Reserve von Hertha BSC.
Unsere Equipe möchte diese harte Nuss knacken und kann die Aufgabe mit breiter Brust annehmen. Mitreißen soll dabei auch die heimische Kulisse, welche unser Team lautstark supporten darf, soll und muss.
In der laufenden Saison sind unsere Blau-Weißen daheim unbezwungen. So soll es auch bleiben. Andis Shala, Interviewpartner im Nulldrei-Stadionheft, ist mit seinen zwei Treffern gegen Halberstadt auf den zweiten Platz der Regionalliga-Torschützenliste geklettert und will auch gegen seinen Ex-Verein Treffer markieren. Die zweitbeste Defensive der Liga aus Babelsberg soll halten, die momentan beste Abwehrkette der Liga aus Jena darf wackeln.
Die Fakten versprechen spannende 90 Minuten: Es kribbelt schon jetzt bei dem Gedanken an das aufgeklappte Flutlicht im Babelsberger Kiez und die hoffentlich würdige Kulisse für dieses Spitzenspiel der Regionalliga.
Unsere Mannschaft freut sich auf die Unterstützung aller Nulldreier und der Berlin-Brandenburger Fußballfans. Kommt ins Karl-Liebknecht-Stadion und erlebt Fußball hautnah und unplugged. Die Kassen im Heim- und Gästebereich öffnen am Spieltag 60 Minuten vor Spielbeginn um 18.00 Uhr. Wir empfehlen eine frühzeitige Anreise und den Kauf eines Tickets im Vorverkauf, um mögliche Wartezeiten am Einlass zu umgehen.
Zur Plakat-Idee: Eine Hommage an die Fans
Was wäre Fußball ohne Fans? Traurig. Um das Mindeste zu sagen. Natürlich treten nicht die Fans gegen den Ball, sondern die Spieler. Und doch ist es ein ganz anderes Spiel, wenn niemand auf den Rängen die eigene Mannschaft anfeuert, bei ihren Niederlagen mitleidet, bei ihren Erfolgen mitfeiert.
In der Regionalliga können einige Teams davon ein Lied singen, wie es ist, auswärts vor einem leeren Gästeblock zu spielen und auch zu Hause vom Interesse nicht gerade überhäuft zu werden. In Babelsberg ist das – zum Glück – anders. Mehr als 2400 Zuschauer im Schnitt bei Heimspielen von Nulldrei, eine überaus aktive Kurve und auch auswärts immer mit der ein oder anderen Hundertschaft präsent (die Uniformierten gar nicht mitgezählt) – das kann sich schon sehen lassen.
Selbstverständlich ist diese Unterstützung beileibe nicht. In einer Gesellschaft, in der fast nur noch Leistung zu zählen scheint, müssten die unterklassigen Vereine eigentlich in leeren Stadien spielen. Zu übermächtig ist die Präsenz des nationalen und internationalen Fußballs, der beinahe an jedem Tag oder Abend auf den Mattscheiben konsumierbar ist. Doch glücklicherweise ist der Fußballfan – allem werbe- und marketingstrategischen Wortgeklingel zum Trotz – kein Konsument.
Die Fans sind Zuschauer, gewiss, aber ihr Platz ist nicht vor dem Fernseher, sondern im Stadion. Sie schaffen gemeinsam die Atmosphäre, in der sich das Spiel und die eigene Mannschaft erst entfalten können. Sie kommen, selbst wenn ihr Team wochenlang keine Sonne sieht. Ihr nimmermüdes Engagement müssen die Fans auch noch bezahlen – mit Geld, mit Zeit, mit Energie. Es ist an der Zeit, sie zu würdigen, die bei Wind und Wetter ihrem Verein beistehen, egal in welcher Liga, egal auf welchem Tabellenplatz.
Die Fans werden immer im Plural genannt. Das ist ungerecht. Denn sie stehen (oder sitzen) zwar zusammen in der Nordkurve und im Ostblock, auf der Gegengeraden und der Haupttribüne, aber sie sind keine homogene Masse, sondern so verschieden, wie die Motive, die sie ins Karl-Liebknecht-Stadion gebracht haben. Handwerker und Hausbesetzerinnen, Angestellte und Punks, Studenten und Arbeiterinnen, Unternehmerinnen und Rentner – Fans allen Alters und jeglichen Geschlechts. Manche sind dem Verein schon seit mehr als einem halben Jahrhundert verbunden, als er noch BSG Motor Babelsberg hieß und das Land drum herum DDR. Andere sind mit den gesellschaftlichen Umbrüchen in den neunziger Jahren hinzugekommen und wieder andere erst vor Kurzem, vielleicht angelockt durch den Ruf, Babelsberg sei so etwas wie das St. Pauli des Ostens. Oder weil es hier ein Flüchtlingsteam gibt, Welcome United 03.
Kurzum: Die Fans des SV Babelsberg 03 sind so bunt wie die Gesellschaft. Aber dass sie dieses Bunte, die Vielfalt zu ihrem politischen Credo gemacht haben und der Verein auch, dass zeichnet beide aus.
Die Plakatserie für die Saison 2015/2016 ist eine Hommage an die Fans, die Einzelnen, die Unbekannten, die sich Wochenende für Wochenende aufmachen, um ihre Mannschaft und ihren Verein zu unterstützen. Und ohne die der Fußball gar nichts wäre.