RL Nordost, 19. Spieltag: TSG Neustrelitz vs. Babelsberg 03 1:0 (1:0)

 

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Babelsberg war am 19. Spieltag in Neustrelitz zu Gast. Trainer Cem Efe vertraute auf die gleiche Elf, die kürzlich gegen Magdeburg nur knapp mit 1:2 unterlag. Trotz engagiertem Spiel gelang es nicht, den sprichwörtlichen Bock umzustoßen. Die Gastgeber kamen mit einer ihrer wenigen Chancen zum entscheiden Treffer.

Der SVB begann in Neustrelitz erneut ohne nominellen Stürmer. In der Anfangsphase bestimmte Babelsberg Tempo und Richtung des Spiels. Gute Gelegenheiten von Albrecht, Uzun und Sindik wurden jedoch nicht verwertet. Neustrelitz war hingegen effektiver: mit der ersten und letztlich nahezu einzigen Chance markierten die Gastgeber die 1:0 Pausenführung.

Auch im zweiten Abschnitt spielte die Elf von Cem Efe nach vorn, doch die massive Deckung der Mecklenburger ließ kaum echte Chancen zu. Nulldrei hatte durchaus etwas Glück, daß der Gastgeber die Führung in der Schlussphase nicht noch ausbaute. Letztlich bleibt vor 1.000 Zuschauern eine engagierte Partie im Gedächtnis, die wieder keine Punkte einbrachte. Am kommenden Freitag besteht erneut die Chance endlich Punkte einzufahren. Gegner im Karli ist dann Budissa Bautzen.


Ohne Punkte

„Heute schießen wir wieder kein Tor“, dachte ich nach ca. 70 Minuten. Irgendwie schaffte es Gastgeber Neustrelitz leider immer wieder, das Gegentor zu verhindern. Der Gedankengang setzte sich wie folgt fort: „Ziemlich ungerecht das Ganze, wenn man die spielerische Leistung der beiden Teams im Parkstadion betrachtet. Neustrelitz mit nur einer wirklichen Chance, aber die war drin. Fußball ist manchmal doch ein Ergebnissport.“ Ich sollte mich nicht täuschen, doch der Reihe nach.

Nach der knappen Niederlage gegen die vermeintlich aller Größten der Welt, schickte 03-Coach Cem Efe nahezu die identische Mannschaft in Neustrelitz auf den Platz. Lediglich Lucas Albrecht kam für Jule Prochnow in die Startelf, also mit einem echten Stürmer. 03 begann ballsicher und druckvoll, ohne jedoch klare Chancen zu kreieren. Dennoch kann den Gästen bescheinigt werden, spielerisch das deutlich bessere Team gewesen zu sein. Insbesondere Cubukcu und Sindik verstanden es immer wieder, Löcher beim Vorjahresmeister aufzureißen. Die erste nennenswerte Möglichkeit vergab Mihm, der sich auf der rechten Seite durchsetzte. Sein Schuss ging links unten ca. 1,20 Meter am Tor vorbei (14.). Auch in der Folge war Nulldrei spielbestimmend, ein satter Fernschuss von Sindik schlug fast in den Winkel ein, doch TSG-Torwart Bittner lenkte den Ball ans Aluminium. Von dort ging er ins Toraus. Ich hatte das Gefühl, hier kannst du heute gar nicht verlieren. Doch ein bekanntes Sprichwort sagt: Erstens kommt alles anders und zweitens, als man denkt. Neustrelitz tankte sich in der 28. Minute auf der linken 03-Verteidiger-Seite durch. Kapitän Schönwälder konnte den Flankenschlag nicht verhindern. Sodann verpasste Mihm den Ball, so dass Neustrelitz zum Kopfball kam. Den Ball hielt Marvin Gladrow glänzend, doch der Nachschuss landete durch Devann Yao im Tor. Ziemlich unverdient. Bis zum Halbzeitpfiff des interessant pfeifenden Schiris aus Berlin blieb es dabei.

In den zweiten 45 Minuten wechselte Efe aus. Tobias Grundler kam für den unauffälligen Maxi Zimmer auf den Rasen des Parkstadions. Gerade einmal 94 Sekunden auf den Feld, verpasste Grundler das Tor. Eine Flanke aus dem Halbfeld erreichte ihn mustergültig, doch der Flügelstürmer schoss den Ball über den Querbalken. 03 gab weiter den Ton an, bis zum Strafraum des Gastgebers sah das auch ganz passabel aus. Doch die wirklich klaren Chancen waren nicht zu erkennen. Neustrelitz hoffte derweil nur noch auf Konter und eine funktionierende Abwehr. Diese wurde ihrem Namen vollgerecht. Babelsberg gelang es einfach nicht, den Ball ins Tor zu bringen. Die beste Chance wurde in Minute 83 vergeben, als Neustrelitz mit der halben Mannschaft den Ball auf der Linie klärte, auch der Nachschuss schlug nicht ein. Außerdem verstand es der Gastgeber, das Spiel drastisch zu verzögern. Dass in einer Situation gleich zwei Spieler den Gelben Karton erhalten, habe ich auch noch nicht gesehen. Es scheint jedoch ein Sport zu werden, der schon beim Spiel gegen den Berliner AK zu sehen war. Denn der nächste Gegner unseres Gegners heißt dann wieder Plauen, da will wohl nicht jeder mitfahren, oder…? Auffällig ist das in meinen Augen schon. Letztlich blieben die Punkte in Mecklenburg-Vorpommern.

Fazit: Wir müssen auch mal wieder Tore schießen, sonst wird es noch spannend. Beängstigend war wieder einmal das Sicherheitsaufgebot. man könnte meinen, der Castor macht gerade halt. Geschätzte 150 Polizisten und Ordner, mit denen man besser keine Bekanntschaft haben sollte. Insbesondere letztere waren seltsame Gestalten.

TSG Neustrelitz: Daniel Bittner – Ben Zolinski, Thomas Franke, Steve Müller, René Pütt – Nikola Trkulja (67. Matthias Zeugner), Kevin Weidlich (81. Mattia Trianni), Devann Yao, Ingo Wunderlich – Kerem Behnke, Sargis Adamyan (71. Tino Schmunck)

SV Babelsberg 03: Marvin Gladrow – Ugurtan Cepni (80. Miroslav Hecko), Laurin von Piechowski, Christian Schönwälder, Severin Mihm – Lovro Sindik, Leon Hellwig – Maximilian Zimmer (46. Tobias Grundler), Lucas Albrecht (67. Julian Prochnow) – Bilal Cubukcu, Enes Uzun

Tore: 1:0 Devann Yao (29.)

Schiedsrichter: Robert Wessel

Zuschauer: 1037 (davon geschätzte 160 für Babelsberg)