RL Nordost, 11. Spieltag: Germania Halberstadt vs. Babelsberg 03 0:2 (0:2)

 

Vorbericht

Während im eigenen Stadion Rafael Makangu, Tobias Grundler und Miroslav Hecko die Goalgetter unseres SVB sind, schießt auswärts Lucas Albrecht die Tore. Im Spiel gegen Germania Halberstadt erzielte er seinen zweiten Treffer auf fremdem Gelände (20.) und trug damit maßgeblich zum Sieg unserer Equipe bei Germania Halberstadt bei. Den Treffer zum 2:0 erzielte nur wenige Minuten später Lovro Sindik (23.). Mit diesem Dreier sichert Nulldrei weiter die Position im Tabellenmittelfeld und steht mit 17 Punkten nach 11 Spielen im Soll.

Vor den Sonntagsspielen der Konkurrenz schafft es unsere Regionalligamannschaft sogar auf den fünften Tabellenplatz. Am nächsten Samstag, den 01.11., gilt es vorerst die Spitzenposition der Heimtabelle auch gegen den Tabellenvorletzten VfB Auerbach weiter zu halten.


„Wenn wir hier nicht gewinnen, gewinnen wir hier nicht“
(lepetit, 25.10.2014, ca. 14:34h, Halberstadt)

Der Fußballsport hat große Meister der Lyrik hervorgebracht. Unvergessen sind solche Weisheiten wie „Ich lerne nicht extra französisch für die Spieler, wo diese Sprache nicht mächtig sind“ (Mario Basler), „Ein Drittel mehr Geld? Nee, ich will mindestens ein Viertel“ (Horst Szymaniak) oder „Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt“ (Rolf Rüssmann). Niemand jedoch schafft es so eloquent, so präzise, so fuchsig den Nagel auf den Kopf zu treffen wie mein Freund lepetit. Auf „Freund“ lege ich großen Wert, ist er doch einer der verständnisvollsten und liebsten Nulldreier, der sich auch nicht davor scheut, bei verschlafenden Mitfahrerinnen (Guten Morgen, Nina!) persönlich vor der Tür zu stehen und sie in sein Auswärtsmobil nach Halberstadt zu verfrachten.
Mit einem fröhlichen Hupen fuhr er gen Harz an mir vorbei, während ich zur Tramhaltestelle schlenderte, war ich doch einem anderen Mobil zugeteilt worden. Nahezu alle Reisewilligen erschienen pünktlich am vereinbarten Treffpunkt, nur von Hagen war weit und breit nichts zu sehen. Die Erklärung für sein Fernbleiben war absolut plausibel: „Da das Finanzamt mich kürzlich an Paragraf 18 EStG erinnnerte und mich somit freundlich aber mit Nachdruck bat, doch endlich meine Steuererklärung für 2013 nachzureichen und ich solch unliebsame Angelegenheiten stets erfolgreich verdränge, muss ich nun leider passen und kann nicht mit.“ Auch so lässt sich ein herbstlicher Samstagnachmittag verbringen. Ich hoffe, lieber Hagen, Du hast alles erfolgreich geschafft und kannst noch in den Spiegel schauen, ohne Dir bewusst zu sein, dass Du den ersten Auswärtsdreier der Saison verpasst hast. Viel Erfolg dabei.

Die Fahrt mit dem ölprinzen, einem Kamerakind, einem FIler, einem Zujezogenen, einem Munker und einem Rotationsprinzipler verlief ohne größere Pöbeleien, Schlägereien oder gar Meucheleien, sogar das beliebte Fußballquiz konnte die geglätteten Wogen nicht aufpeitschen. Nur kurz kam Hektik auf, die Frage „wie lange dauern Spielzeithälften?“ wurde mit einem Veto von „45 Minuten“ noch in die hanebüchene Antwort „17 Spiele“ abgeändert. Zujezogen03 untermalte in dieser Situation mal wieder seinen Ruf als Fanclub mit dem allergrößten Fußballsachverstand.

Überpünktlich erreichten wir bei nahezu sommerlichen Temperaturen das Friedensstadion im Harzvorland, vom angesagten Regen oder gar Schnee war nichts zu sehen. Von Kapitän Schönwälder leider auch nicht, den verletzten Abwehrchef ersetzte Jonas Schmidt. Zum Spiel gibt es nicht viel zu sagen, Halbstadt war trotz dreier Siege in Serie äußerst harmlos, Babelsberg legte sich Gegner und Ball immer wieder gefällig zurecht. Ersatzkapitän Albrecht netzte nach ansehnlicher Kombination über Cubukcu und Zimmer von links ins lange Eck ein (20.). Nur vier Minuten später hämmerte Sindik einen zu kurz abgewehrten Ball mit Schmackes in den linken Dreiangel (24.). Von diesem Doppelschlag erholten sich die Halberstädter das gesamte Spiel nicht mehr, zur Pause hätte es nach weiteren Möglichkeiten, u.a. von Cubukcu, 0:3 oder 0:4 stehen müssen. Auch in der zweiten Spielzeithälfte (vergl. obige Fussballquizfrage, die) waren unsere Nulldreier tonangebend. Lediglich einen schwachen Kopfball von Meier nach Ecke verzeichnete der Berichtschreiber. Auf der anderen Seite hätte Albrecht den Sack zu machen können, es reicht auch so. Völlig verdient fuhren unsere Babelsberger den ersten Auswärtssieg seit dem 2. April 2014 (0:1 in Leipzig) ein.

Die Rückfahrt gestaltete sich gewohnt angenehm, noch einmal wurde gequizzt, dieses Mal jedoch ohne gröbere Aussetzer. Im gemütlichen „Nowawes“ klang der Abend für mich mit dem Clasico Real vs Barca aus. Das dort Gesehene unterscheid sich wahrlich nicht sonderlich von dem Livespektakel ein paar Stunden zuvor in Sachsen-Anhalt. Danke Nulldrei.

Germania: P.Nagel – Schlitte, Meier, Nennhuber, Dervishaj, Schubert, Wersig (46. Labisch), J.Nagel (54. Eggert), Teixeira (46. Fraus), Beil, Ristovski

Nulldrei: Gladrow – Mihm, Schmidt, Prochnow, Cepni, Sindik, Hellwig, Zimmer (54. Grundler), Cubukcu, Albrecht (80. Soine), Makangu (71. Petrik)

Tore: 0:1 Albrecht (20.), 0:2 Sindik (24.)

gelb: Schlitte

Zuschauer: 635