Vorbericht
Auch nach dem siebten Spieltag bleibt unsere Equipe auswärts ohne Punkte und/oder Tore. Gegen den BFC Dynamo sorgte ein einziges Tor nach 11 Minuten für die Entscheidung. Viele Offensivaktionen, vor allem in den letzten zehn Minuten, blieben ungenutzt und brachten nicht den gewünschten Erfolg. Die Berliner Gastgeber standen über die gesamte Spielzeit gut und ließen unsere Babelsberger nur selten ihr Spiel aufziehen.
Zusammengefasst steht Nulldrei aber keinesfalls schlecht da. Auch wenn der BFC in der Offensive mehr überzeugte, war es der SVB, der den gegnerischen Torhüter häufiger zur Parade zwingen musste. In der ersten Halbzeit gab es in der 30. und 39. Minute zwei Chancen für Rafael Makangu, welche jedoch zuerst nicht verwertet und später als Abseits gepfiffen wurde.
Ab der 77. Minute merkte man, dass die Anspannung auf dem Platz stieg. Beide Mannschaften agierten aggressiver und wollten sich ihre Punkte sichern. Die größte Möglichkeit eines Blau-Weißen zum Ausgleich gab es in der 85. Minute, als Severin Mihm einen schwach geschossenen Rückpass wenige Meter vor dem Tor abfing und abzog, jedoch um wenige Zentimeter verfehlte.
Meine letzten Spiele im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark lagen bereits einige Tage zurück. Ein Highlight war da schon die Oberliga-Relegation Tebe gegen Borea Dresden, wenn man die Begegnung Yesilyurt gegen die Vertretung aus der Fontanestadt vergleicht. 123 Zuschauer und Vögel, die sich nahezu 20 Minuten im Strafraum der Berliner aufhielten, sorgten für zusätzliche Langeweile. Grausiger Höhepunkt in diesem Stadion war in der Vergangenheit das Catering. Eine bescheiden aussehende Boulette wurde von der noch fieser schmeckenden Bratwurst getoppt – Auswurf inklusive. Mein Reisebegleiter rudiriot fasste das präzise zusammen: „Mutprobe.“ Dementsprechend unmotiviert bzgl. der kulinarischen Köstlichkeiten erreichte man mit seiner Bezugsgruppe das beliebt unbeliebte Sitzplatzstadion Berlins. Nach mühseliger Einlasskontrolle, sollte es bald losgehen. Doch die erste Überraschung war bereits perfekt, als ich mein geschultes Grillauge gen Verkauf bewegte. Bratwürste und Steaks an einem externen Stand – geschmacklich und preislich gut bis sehr gut. Abzüge waren nur in der B-Note zu verzeichnen, das Brötchen hätte gerne etwas größer sein dürfen.
Gut 700 Babelsberger (inkl. schönes Intro) erlebten eine nur auf einer Position veränderte 03-Elf. Für den gelb-rot-gesperrten Leon Hellwig rückte der kurierte Lucas Albrecht ins Team. Was der geneigte fußballinteressierte 03er indes in den ersten 20 Minuten zu sehen bekam, grenzte schon an Fahrlässigkeit oder Körperverletzung. Schlampige und zugleich risikoreiche Pässe im Abwehrverbund sorgten nicht gerade für gute Laune im Gästeblock, auch, weil die Berliner geschickt verschoben und den ballführenden Spieler doppelten. Folgerichtig fiel auch das 1:0 für den Gastgeber. Zuerst wurde im Mittelfeld nicht genug gestört, den Pass nach links verwertete Christian Preiß sicher (11.). Zur Mitte der ersten Halbzeit fingen sich die Blau-Weißen. Ein Kopfball sowie eine Schuss aus Nahdistanz konnte der BFC-Keeper Flauder parieren. Was geschah sonst noch? Nicht viel, der BFC machte nur das Nötigste – das reichte aber gegen zu harmlose Gäste.
Im zweiten Spielabschnitt übernahmen die Filmstädter noch mehr das Kommando, ohne jedoch zu wirklich großen Chancen zu kommen. Wie schon während der gesamten Saison spielten unsere Kicker gut bis zum gegnerischen Strafraum, dann fehlte jedoch der geniale Moment oder der Mut zum Fernschuss. Auch wenn wir nach 70 Zeigerumdrehungen die bessere Kondition besaßen – der BFC war stehend KO – konnte kein Kapital daraus gezogen werden. Fast hätte der Gastgeber nach einem Konter noch einen zweiten Treffer erzielt, doch der Alleingang inkl. Ball endete neben dem Tor. Was bleibt ist eine unnötige Niederlage gegen keinesfalls bessere Gastgeber, die aber cleverer waren. Viel wichtiger ist das Heimspiel am kommenden Freitag, wenn die zweite Vertretung eines Berliner Bundesligisten seine Visitenkarte im Karli abgibt.
BFC Dynamo: Stephan Flauder – Philip Saalbach, Patrick Brendel, Rico Steinhauer, Christof Köhne – Björn Brunnemann – Lukas Novy (61. Kevin Gutsche), Tobias Scharlau (89. Christopher Mandiangu) – Joshua Putze (61. Robin Mannsfeld) – Andis Shala, Christian Preiß
Nulldrei: Marvin Gladrow – Severin Mihm, Christian Schönwälder (74. Jonas Schmidt), Julian Prochnow, Ugurtan Cepni – Bilal Cubukcu, Tobias Grundler (46. Christopher Blazynski), Lucas Albrecht (59. Miroslav Hecko), Lovro Sindik – Joaquim Makangu, Maximilian Zimmer
Tor: 1:0 Christian Preiß (11.)
Schiedsrichter: Marko Wartmann (BSV 1920 Großvargula)
Zuschauer: 2258